Di 06.11.2012
Die Wolken am Konjunkturhimmel werden immer düsterer. Lange haben Wirtschaft und Politik versucht, eine österreichische Sonderkonjunktur herbeizufantasieren. Die SLP warnt seit Monaten davor, dass die wirtschaftliche Erholung nur eine vorübergehende ist. Nun bestätigen das auch die bürgerlichen Wirtschaftsforschungsinstitute. Österreich wird in der kommenden Periode von der europäischen Krise voll erfasst werden.
Die heimischen Unternehmen wissen das schon länger und versuchen sich darauf vorzubereiten – und zwar auf unsere Kosten. Ihr Ziel ist nicht weniger als die Abschaffung der Kollektivverträge (KV) und die Reduzierung unserer Löhne und Gehälter! Seit über einem Jahr verzögern sie KV-Verhandlungen. Sie kündigen Verträge, sie verschieben Beschäftigte in andere, billigere Verträge. Aus dem selben Eck sind weitere Angriffe geplant: Privatisierungen, weitere Erhöhung des Pensionsantrittsalters, weitere Schikanen gegen Arbeitslose und Jugendliche.
Solche Angriffe finden europaweit statt. Der Europäische Gewerkschaftsbund ruft für 14. November zu einem europaweiten Aktions- und Solidaritätstag gegen die Kürzungsmaßnahmen auf (siehe S.13). Die österreichischen Gewerkschaften dürfen diese Entwicklung nicht verschlafen! Der jüngste Abschluss bei den Metallern deckt gerade die Inflation ab und wird zu Recht von den meisten KollegInnen als schlecht bewertet. Zudem ist den KapitalistInnen auch die Zerschlagung des gemeinsamen Metaller-KVs gelungen. Die Gewerkschaft wirkt angesichts der Welle von Angriffen zunehmend planlos. Nicht so die Beschäftigten – sie wollen kämpfen. Das zeigt sich an den Protesten gegen die Nulllohnrunde im öffentlichen Dienst, bei den KindergärtnerInnen, im Medienbereich, im Sozialbereich und bei den Betriebsversammlungen der Metaller. „Nicht schon wieder nur eine Demonstration, und dann auch noch so, dass der Betrieb nicht gestört wird“ beschweren sich KollegInnen zu Recht. Widerstand muss den Unternehmen weh tun, sonst bleibt er zahnlos!
Die SLP fordert:
- Österreichweiter Aktionstag am 14. November mit Streiks, Demonstrationen und Versammlungen!
- Angriffe auf unsere Löhne und Gehälter kämpferisch zurückschlagen. Demonstrationsstreiks auch in der Arbeitszeit!