Di 03.03.2020
- Frauen sind am stärksten von gekürzten oder nicht vorhandenen Sozialleistungen betroffen. Für Gleichberechtigung braucht es keine Lippenbekenntnisse, sondern flächendeckende, kostenlose Kinderbetreuung, ein ausfinanziertes öffentliches Kranken- und Pflegesystem und gleiches Einkommen für Frau und Mann, von dem man ordentlich leben kann.
- Thematisiert werden u.a. Haushalts- und Frauenstreiks. Erstere sollen v.a. im familiären Kreis die Ungleichverteilung der Hausarbeit zeigen. Nachvollziehbar! Doch werden so gesellschaftliche Probleme auf die individuelle Ebene gezogen. Frauenstreiks, an denen nur Frauen teilnehmen, erwecken den Eindruck, Männer seien das Problem. Das lenkt vom wirklichen Verursacher ab – der Gesellschaft in ihrer jetzigen Form.
- Um Wirtschaft und damit die Tonangeber*innen zu echten Veränderungen zu zwingen, braucht es betriebliche Streiks wie z.B. 2019 in Spanien und der Schweiz. Beim feministischen Streik sind alle miteinbezogen, denn wenn nicht alle Beschäftigten Teil des Streiks sind, fehlt es an Durchschlagskraft.
- Eigentlich wären Frauenfragen Gewerkschaftsfragen, aber auch hier stößt man auf die hohlen Phrasen, nicht auf den Willen zu konkreten Handlungen. Um das zu ändern, braucht es Druck von unten.
- Ein feministischer Streik zeigt nicht nur die momentanen Missstände auf. Er ist die Möglichkeit, gesellschaftliche Probleme kollektiv anzugehen und erfolgreich zu bekämpfen – gemeinsam als Frauen und Männer. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer selbstbewussten und kämpferischen Arbeiter*innenbewegung.
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