Sa 15.08.2020
2019 war die Jugend weltweit auf der Straße. Corona hat zur Zwangspause geführt. Aber rasch wurden Protestformen an Corona angepasst. Beim Wahlkampfauftakt für Trump wurden 1 Millionen Tickets angefragt, aber nur 6.200 Menschen waren vor Ort. Jugendliche hatten sich auf TikTok abgesprochen und gemeinsam Trump sabotiert. BLM ist von Jugendlichen dominiert, fürs Klima waren sie über 1 Jahr lang auf den Straßen. Und trotz Corona haben sich Jugendliche auf der Pride gegen die Unterdrückung von LGBTQ+ Personen gestellt.
In all diesen Protesten beobachten die Jugendlichen sehr genau, was sich in anderen Ländern abspielt, fühlen sich solidarisch und übernehmen Slogans und Methoden. Dieser Internationalismus ist ein wichtiger Faktor. Nun muss das Kämpfen in der Praxis gelernt werden. Das politische Programm ist meistens noch vage, und dort wo konkret, nicht sehr weitgehend – aber es entwickelt sich auch im Kampf weiter. Ein Fortschritt ist, dass viele Teilnehmer*innen an einem Protest diesen mit anderen Themen verbinden und zu einer generelleren Systemkritik kommen. Der nächste Schritt muss von einem gemeinsamen Label zur Organisierung sein. Bisher gibt es keine fixen Strukturen, keine Programmdiskussionen, keinen organisierten Druck. Doch genau das braucht es, um die Bewegungen auf die nächste Stufe zu heben und so dem System den Kampf anzusagen.