Mi 12.05.2010
<meta http-equiv="CONTENT-TYPE" content="text/html; charset=utf-8" /> <title></title> <meta name="GENERATOR" content="OpenOffice.org 3.0 (Unix)" />
In dem Taschenbuch von Ulrike Schramm-de Robertis und Daniel Beruzi (Journalist und Mitglied der deutschen Schwesterorganisation der SLP, SAV) geht es um den erfolgreichen Widerstand der mutigen Autorin gemeinsam mit ihren KollegInnen. Das Buch ist sehr persönlich gehalten, dabei aber immer hochpolitisch.
Ulrike Schramm-de Robertis hat immer schon im Einzelhandel gearbeitet, fast immer bei Diskontketten. Sie ist eine von 10 BetriebsrätInnen in über 3.000 Lidl-Filialen. Im Buch lernt man viel über die Methoden der Konzerne, immer mehr aus den Belegschaften heraus zu pressen. Wer es liest, lernt Vorgesetzte und ManagerInnen, die mit Einschüchterungen, Mobbing und Psychoterror, ungerechtfertigten Entlassungen, Bespitzelungen usw. arbeiten (fast persönlich) kennen. Eindrucksvoll beschreibt die Autorin auch, wie sie anfangs an persönliche Fehler der Vorgesetzten und an Verbesserungen glaubt. Bald kommt die Erkenntnis, dass eine Belegschaft für ihr Recht kämpfen muss und es folgen die Versuche, Betriebsräte zu gründen.
Die Angst der Diskonter vor Widerstand ist groß. Einmal bekommt die Autorin kurz vor einer Betriebsratswahl eine Führungsposition in ihrem Traumland Spanien angeboten. Bei einem Konkurrenz Diskonter – wie sie anfangs glaubt. Als die Mutter von fünf Kindern den Umzug unter Dach und Fach und die Zelte in Deutschland abgebrochen hat, lässt der Konzern den Traum platzen. Tatsächlich gehören beide Diskontketten zum gleichen Konzern. Dieser hat begriffen, dass man die Autorin nicht einschüchtern kann. So wurde sie kurz vor der BR-Wahl von einer Kette zur anderen abgeworben und - als die Gefahr gebannt war - fallen gelassen. Doch auch von diesem Rückschlag erholt sich die Autorin. Das Buch ist äußerst spannend, vor allem journalistisch gut geschrieben. ArbeitnehmerInnen wie die Autorin gibt es Tausende, auch in Österreich. Mit ihnen zu kämpfen wäre oberste Pflicht der Linken und Gewerkschaften.