Am 15. Jänner waren Aktivist*innen von „Do It Yourself: Frauentag Linz“ und der Kampagne ROSA in Vöcklabruck. Sie protestierten gegen den ersten Femizid des Jahres in diesem Bezirk. Aktivistin Katharina meinte in ihrer Rede: „Wenn wir langfristig gegen Gewalt an Frauen kämpfen wollen, braucht es auch entsprechende Rahmenbedingungen, die diese verhindern oder zumindest reduzieren. Dazu zählt für uns in erster Linie die Befreiung aus Abhängigkeiten.
Vorwärts 299 - Februar 2022
Artikel in dieser Ausgabe:
Während das diktatorische Regime Kasachstans, unterstützt von russischen Panzern und Truppen, eine weitere "Säuberung" des breiten und brutal unterdrückten Aufstandes durchführte, hielten am 12.1. Mitglieder der SLP eine Kundgebung vor der kasachischen Botschaft in Wien ab. Unsere Plakate in Englisch und Deutsch sagten „Solidarität mit den Arbeiter*innen und Armen in Kasachstan“, „Nieder mit der Diktatur“. Wir wendeten uns klar gegen jede imperialistische Intervention, egal ob von Russland oder dem „Westen“.
Die Wut über die Missstände in der Pflege verwandeln sich im ganzen Land in Widerstand: Im Dezember protestierten Linzer Pflegekräfte für mehr Mittel für die Pflege im oberösterreichischen Landesbudget. In Salzburg gingen 2.500 Kolleg*innen für „faire Arbeitsbedingungen“ auf die Straße. Hunderte Pfleger*innen in der Steiermark und Oberösterreich legten für einige Minuten ihre Arbeit nieder und stellten sich vor die Tore ihrer Einrichtungen, um zu signalisieren, dass es so nicht weitergehen kann!
- Der Miniwarenkorb umfasst ca. 55 Produkte des “wöchentlichen” Bedarfs, wie Treibstoff, Lebensmittel, Hygieneprodukte und Gastronomie. Das Inflationsempfinden der Meisten lässt sich besser am Miniwarenkorb als am VPI ablesen. “Wohnen” aber fehlt und “Energie” ist unterrepräsentiert.
- Der Mikrowarenkorb umfasst ca. 20 Produkte des “täglichen” Bedarfs, v.a. Lebensmittel, die relativ preisstabil sind.
Die Angst vor der Inflation geht um. Während die bisher verhandelten Kollektivvertragserhöhungen großteils unter 3% liegen, rechnet das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO für 2022 mit einer Teuerung von 3,3%. Im November erreichte die Inflation mit 4,3% in Österreich und 4,9% in der EU Höchstwerte (seit 1992 bzw. 1997). Die Inflation liegt mehr als doppelt so hoch wie das Ziel der Europäischen Zentralbank vorgibt. Das alles gibt nur teilweise die Dramatik wieder. Und auch wenn sie versuchen zu beruhigen, wissen die Herrschenden um die soziale Sprengkraft der Inflation.
Inflation wird gerne, sofern sie sich im Rahmen hält, als positiv und Zeichen von Wirtschaftswachstum gesehen. Doch für die Arbeiter*innenklasse bedeutet sie Verluste. Aber Inflation trifft nicht alle gleich! Während Reiche und Unternehmen ihre Vermögen in Gold, Immobilien, Land und anderen „handfesten“ Werten anlegen, sehen wir, wie uns das Geld zwischen den Fingern zerrinnt. Aktuell hinken die Lohnerhöhungen nicht nur den steigenden Preisen weit hinterher, sondern auch die Sparzinsen sind minimal. Verlust auf allen Ebenen! Was also tun?
Diese Frage mag auf den ersten Blick relativ simpel wirken, bis man anfängt, wirklich darüber nachzudenken. Karl Marx hat sich bereits im Jahr 1865 in einem Vortrag, welcher heute als “Lohn, Preis und Profit” bekannt ist, damit beschäftigt.
Die Inflation wird mehr und mehr spürbar, vor allem bei Produkten und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs. Die Angst vor der Inflation wird wachsen, ist historisch gesehen aber nichts Neues. In Europa sind die dramatischsten Beispiele in der Zwischenkriegszeit zu finden; gemeinsam mit der Wirtschaftskrise und der Zerstörung im 1. Weltkrieg schaffte der Kapitalismus die Grundlage für gesellschaftliche Deklassierung und politische Polarisierung.
Schon als Kinder lernen wir, Mädchen ganz besonders, dass, neben der Ausbildung, die “große Liebe”, die zur Ehe führt, eines der großen Ziele im Leben ist. Im Idealfall stimmen Faktoren wie Freundschaft, finanzielle Augenhöhe, gemeinsame Interessen, sexuelle Anziehung sowie gemeinsame Lebensziele zweier Personen überein. Der/die Seelenverwandte! Im Kapitalismus, der Frauenunterdrückung braucht, ist das letztlich kaum möglich, das sehen wir auch an Gewalt in der Partnerschaft und einer Scheidungsrate um die 40% (Q: Statistik Austria).
Sparpolitik und Corona-Krise erzeugen den Notstand im Gesundheits- und Sozialbereich. Aber obwohl sowohl Beschäftigte als auch Expert*innen Alarm schlagen, hat die Regierung nach 2 Jahren Pandemie nichts gemacht - sie sind fest entschlossen, am Sparkurs im Gesundheits- und Sozialbereich festzuhalten. Es könnte nicht deutlicher sein: Nur Druck von unten durch Massenproteste bis zum Streik wird sie zum Handeln zwingen.