Unternehmer sind die wichtigsten Stützen der Gesellschaft. Sie schaffen Jobs und helfen so dem kleinen Mann/der kleinen Frau. Ein Beispiel dieser Spezies ist der Transportunternehmer Gerhard Stadler, der Menschen illegal angestellt hat. So haben selbst Leute ohne Arbeitserlaubnis die Chance gehabt, ihre Existenz zu sichern. Ok, die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung waren so mies, dass es unter seinen Beschäftigten sogar einen Selbstmord gab. (Zynismus off)
Vorwärts 245 - Februar 2016
Artikel in dieser Ausgabe:
Am 23.1 findet der Grazer Akademikerball statt, ein Event, wo sich Burschenschafter und andere Rechtsextreme mit Politik und Wirtschaft vernetzen. Das Bündnis „Offensive gegen Rechts“ (OGR) ruft wie schon letztes Jahr auf, dagegen auf die Straße zu gehen. Die SLP organisiert eine Kampagne für die Mobilisierung zur Demonstration: „Widerstand von unten gegen Rassismus von oben!“
Weil FPÖ-Stadtrat Hein die 2015 installierten homosexuellen Ampelpärchen abmontieren ließ, organisierte ein breites Bündnis eine Demo. SLP-AktivistInnen beteiligten sich daran und erklärten im Flugblatt: „Der Kampf gegen Diskriminierung darf nicht bei Symbolen stehenbleiben. Langfristige Kampagnen in Schulen und Betrieben sind nötig, wir müssen erklären, dass homophobe Spaltungsversuche vor allem dazu dienen, ArbeiterInnen gegeneinander auszuspielen.
Wir bewegen uns auf den Spuren des Widerstandes der österreichischen ArbeiterInnenklasse gegen den Faschismus . Beispiele für die Kämpfe, den Verrat der sozialdemokratischen Führung und den Heldenmut von einfachen Arbeiterinnen und Arbeitern. Mit musikalischen Beispielen von und über die Februarereignisse.
Freitag 12. Februar 2016 – Treffpunkt um 17.00 am Friedrich-Engels-Platz (Wien 20)
Der Kollektivvertragsabschluss (Lohnerhöhung 1,35-1,4 %, keine Arbeitszeitverkürzung) im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich ist für die Beschäftigten eine Katastrophe. Obwohl die BetriebsrätInnenkonferenz in Wien sogar der Forderung nach 7 % (mindestens 200 €) zugestimmt hat, ist nichts dafür getan worden.
Seit Anfang des Jahres gilt die „Registrierkassenpflicht“. Zu jedem Cafe oder Mittagessen sollte es jetzt einen Kassabon geben. Die Gastronomie schäumt, das würde den Tod vieler Betriebe bedeuten. Im Wesentlichen geht es darum, die im Gastgewerbe weit verbreitete Praxis der umfangreichen Steuerhinterziehung (30% und mehr) zu reduzieren. Auch bei der – für die Betriebe steuer- und sozialversicherungsschonenden - Schwarzarbeit ist die Gastronomie einsame Spitze.
Du arbeitest bei einer Fast-Food-Kette, wie ist die Atmosphäre im Betrieb?
Es ist eine extrem belastende Arbeit – psychisch wie auch körperlich. Wenn man Glück hat, kommt man nach acht Stunden nach Hause, hat man Pech, dann können es auch zehn werden. Wie auch immer, nach der Arbeit spürt man jeden einzelnen Knochen. Die 6,90€/Stunde machen es nicht erträglicher und dementsprechend ist auch die Stimmung. Steht man mit KollegInnen im Belegschaftslift, kommt es oft vor, dass alle mit der Stirn an der Wand lehnen und es nicht mehr packen.
Österreichische Rüstungskonzerne wie Glock oder die Steyr Mannlicher GmbH machen Profite mit Waffenlieferungen an Diktaturen und in Krisenregionen – mit Genehmigung der Bundesregierung. Das ist nichts neues und sorgt immer wieder für mediales Aufsehen. Wie solche Waffenlieferungen verhindert werden können, zeigt ein Beispiel aus der ersten Republik: Zum Jahreswechsel 1932/33 will die Dollfuß-Regierung klammheimlich fast 85.000 Karabiner und Maschinengewehre aus Italien an die faschistische Horthy-Regierung in Ungarn liefern, um deren Diktatur zu stärken.
„Das waren die beschissensten Weihnachten überhaupt.“ So fasst eine Zielpunkt-Kollegin die Stimmung in einem Interview für die SLP zusammen. Und beschissen geht es weiter. Die Hälfte aller Filialen sperrt zu. Die Zukunft für den Rest ist unklar.
Zielpunkt-Besitzer Pfeiffer hat laut Trend ein Privatvermögen von 700 Millionen Euro. Auf der Liste der reichsten ÖsterreicherInnen steht er auf Platz 43. Hier liegt das Geld, das den entlassenen KollegInnen jetzt fehlt. Bei den Niedriglöhnen im Handel können sie von solchem Reichtum nicht mal träumen – obwohl sie den Reichtum erarbeitet haben. Das hätten die Gewerkschaften aufgreifen müssen.