Do 28.01.2016
Der Kollektivvertragsabschluss (Lohnerhöhung 1,35-1,4 %, keine Arbeitszeitverkürzung) im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich ist für die Beschäftigten eine Katastrophe. Obwohl die BetriebsrätInnenkonferenz in Wien sogar der Forderung nach 7 % (mindestens 200 €) zugestimmt hat, ist nichts dafür getan worden.
Die SLP hat die Initiative „Wir sind sozial, aber nicht blöd!“ mit gegründet, die sich aktiv für höhere Löhne, weniger Arbeitszeit, mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen einsetzt. Im Gegensatz zur Gewerkschaft hat diese Kampagne KollegInnen an der Basis mobilisiert und eingebunden. Mit einer Unterschriftenliste haben wir auf die Forderungen aufmerksam gemacht, auch um Druck auf die Gewerkschaftsführung aufzubauen, damit diese endlich die Wut der Beschäftigten in Kampfmaßnahmen umsetzt.
In Linz hat die SLP zwei Kundgebungen organisiert. Die Zustimmung war groß. Wir trafen Beschäftigte und Betroffene, die unterschrieben und sich Unterschriftenlisten mitnahmen, um in ihren Einrichtungen weiter zu sammeln. Wir beteiligten uns auch an einer Kundgebung einer Plattform von Menschen mit Behinderung. Gefordert wurde die Ausfinanzierung des ausgebluteten Behindertenbereichs in Oberösterreich. Wir betonten die Notwendigkeit eines gemeinsamen Kampfes von Beschäftigten und Betroffenen – für mehr Geld durch die Politik, für mehr Beschäftigte, für höhere Löhne. AktivistInnen der SLP besuchten u.a. auch den Verein GIN (Gemeinwesenintegration und Normalisierung) und das Pflegeheim Brigittenau in Wien, um für die Forderungen Unterstützung zu gewinnen. Die Unterschriftenliste erhielt viel Zuspruch unter den KollegInnen. Zuletzt hat „sozial, aber nicht blöd“ auch eine Aktion vor der letzten Verhandlungsrunde gemacht, um den VerhandlerInnen klar zu machen, dass wir uns einen schlechten Abschluss nicht leisten können.
Die Aktionen und die große Zustimmung unter den KollegInnen zeigen, dass eine Kampagne der Basis möglich ist. Das ist der einzige Weg aus dem Teufelskreis von faulen Kompromissen. Nur gemeinsamer Widerstand von unten kann echte Verbesserungen erkämpfen. Die Strategielosigkeit der Gewerkschaftsführung schafft nur Niedriglohnsektoren, Burn Out-Arbeitsplätze und prekäre Beschäftigungsverhältnisse.