Malcolm X wurde am 29. Mai 1925 in Nebraska geboren. Armut und Rassismus prägten seine Kindheit. Als Jugendlicher versuchte er sich als Kleinkrimineller in Boston und New York. Im Gefängnis kam er in Kontakt zur „Nation of Islam”. Er konnte sich allerdings erst nach längerem Zögern „Allah unterwerfen”, wie dies von Elijah Muhammed, dem selbsternannten Botschafter Allahs, verlangt wurde. Für Malcolm war die „Unterwerfung unter Allah” Bedingung dafür, sich einer Gesellschaft gegenüber, die ihn tief in die Gosse gestoßen hatte, wieder aufzurichten.
Vorwärts 143 - Februar 2005
Artikel in dieser Ausgabe:
Was taten 40 GewerkschaftsaktivistInnen aus vier Bundesländern, sechs Fachgewerkschaften und mit Altersunterschieden von über 50 Jahren am 11. Dezember? Sie diskutierten beim zweiten bundesweiten Treffen der Plattform für kämpferische und demokratische Gewerkschaften (PKDG): “Wie können Arbeitskämpfe gewonnen werden?”. Die PKDG war im Oktober 2003 gegründet worden. Sie umfasst BetriebsrätInnen, PersonalvertreterInnen und GewerkschaftsaktivistInnen aus verschiedenen Fachgewerkschaften und ist fraktionsübergreifend.
Nachrichten aus einer „roten” Stadt: Dem Projekt „Echo” für ImmigrantInnenjugendliche wird mit Jahresende fast die ganze Subvention gestrichen. Das Drogen-Therapieprojekt „Change” wird geschlossen - ein Ersatzprojekt ist derzeit nicht in Sicht.
Der Tsunami - die Flutwelle - vom 26. Dezember hat weltweit Entsetzen ausgelöst. Die Zahl der Todesopfer wird laufend nach oben korrigiert. Millionen haben alles verloren und leben - bestenfalls - in Flüchtlingslagern. Weltweit ist das Mitgefühl mit den Betroffenen enorm, zahllos sind Berichte über die Hilfsbereitschaft und Spendengelder. Viele fragen sich aber auch: hätte die Katastrophe verhindert werden können? „Es gibt keinen Grund dafür, dass eine einzige Person bei einem Tsunami getötet wird” sagte Tad Murty, ein kanadischer Tsunami-Spezialist.
Im Zentrum der bisherigen Berichterstattung steht das Leid der internationalen TouristInnen. Aber was wird geschehen, wenn alle AusländerInnen gefunden und außer Landes sind? Die Folgen der Zerstörungen werden noch viele Jahre zu sehen sein und die Hilfe wird weniger. Die Mitglieder und AktivistInnen der Schwersterpartei der SLP, der United Socialist Party (USP) in Sri Lanka gehören zu den unmittelbaren Opfern, aber die USP wird auch in Zukunft aktiv sein. Denn die sozialen und politischen Probleme sind nicht vorbei, nur weil nicht mehr darüber berichtet wird.
Alleine die Wahlparty des US-Präsidenten kostete vierzig bis fünfzig Millionen US-Dollar. Und die österreichische Regierung? Während private SpenderInnen bisher rund zwanzig Millionen Euro aufbrachten, gibt sich Schüssel knausrig: Acht Millionen Euro würde der Staat als Katastrophenhilfe aufbringen, verkündete der Kanzler. Damit liegt Österreich bereits hinter Irland, das allerdings nur halb so groß ist. Tatsächlich werden kaum zusätzliche Mittel mobilisiert: Das Geld wird innerhalb der bestehenden „Entwicklungszusammenarbeit” umverteilt.
Ob EU-Beitritt der Türkei oder Kopftuchverbot in Frankreich: angeblich unversöhnliche kulturelle Gegensätze sind ein Dauerthema aktueller politischer Debatten. Oft sind diese Argumentationen offen rassistisch motiviert. Anschläge von religiösen Fanatikern geben ihnen aber erst das notwendige Unterfutter. “SozialistInnen verurteilen die reaktionären Ziele und Methoden politischer IslamistInnen”, meint Niall Mullholland vom Komitee für eine ArbeiterInneninternationale.
Nach den Präsidentschaftswahlen in der Ukraine gab es eine Massenbewegung gegen die Wahlfälschungen, die zur Aufhebung der Wahl von Viktor Janukowitsch führte. In einer Wahlwiederholung gewann der Gegenkandidat Viktor Juschtschenko. Über diese Bewegung und die beiden Kandidaten sprach Vorwärts mit Vitaly Atanasov, Journalist und Aktivist von Robitnichy Sprotiv - CWI, der ukrainischen Schwesterorganisation der SLP.
Vor nicht ganz einem Jahr, im Frühjahr 2004 wurde die Existenz zweier Gruppen bekannt, die sich über die Gründung einer neuen Partei links der Sozialdemokratie Gedanken machten. Besondere Brisanz hatte dies für das Establishment, weil es zum großen Teil gewerkschaftliche FunktionsträgerInnen und Noch-SozialdemokratInnen waren. Wenige Monate später hat die WASG (Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit) über 3000 Mitglieder in ganz Deutschland und bereitet die Parteigründung und den Antritt bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen (NRW), dem größten Bundesland, vor.
Einer der Arbeitskreise des bundesweiten Plattform-Treffens beschäftigte sich mit den Verschlechterungen bei den ÖBB. Eisenbahner aus Tirol, OÖ und Wien waren anwesend. Anfangs wurde die Stimmungslage nach dem Ergebnis der Dienstrechts-Verhandlungen geschildert: „Es gibt viele GdE-Austritte”; „Viele hatten bis gestern keinen Dienstplan”; „Es herrscht Chaos”. Das sind unter anderem die Folgen des Streikabbruchs von 2003 durch die Gewerkschaftsspitze. War es im Frühjahr 2003 noch nicht so klar, werden nun große Lohnverluste sichtbar.