Vorwärts 76 - September 1997

PDF: 

Artikel in dieser Ausgabe:

01.09.1997

Ein “Gemischtwarenladen” sei nicht privatisierbar, so meldete sich Mitte Juli Wirtschaftsminister Farnleitner zu Wort. Die Post sollte eigentlich 1998 als einheitliches Unternehmen (Gelbe Post, Postautodienst und Telekommunikation) an die Börse - so war es bisher Regierungslinie.
Nun will die ÖVP wieder die Telekom als eigene Aktiengesellschaft an die Börse bringen (wie die FPÖ).  Einzig der ehemalige ÖVP-Wirtschaftsminister Ditz, heute Vorstandsdirektor der Post-Telekommunikation-Austria (PTA), will die Post wie ursprünglich privatisieren.

01.09.1997

Während andere Politiker sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, strebert Jörg Haider in einem Havard-Budgetkurs. Ziel: staatsmännisch zu wirken, um 1999 das Zeug zum Bundeskanzler zu haben.
Haider hat es also als einziger geschafft, das Sommerloch für sich zu nutzen. Während die Zukunftssorgen der Österreicher wachsen (Stichworte Arbeitslosigkeit, Pensionen, Euro) und die Regierung urlaubt, plazieren Haider & Co in allen Medien ihre Phrasen.

01.09.1997

4 Jahre nach dem Skandal um die Bilder (nazi-)faschistischer Bürgermeister in der Ehrengalerie des Wr. Neustädter Rathauses gibt es wieder Aufregung über ein Relikt aus der braunen Vergangenheit - die Kernstockstraße!

01.09.1997

Im September werden in Oberösterreich anläßlich der Landtags- und Gemeinderatswahlen die üblichen langweiligen Plakate kleben, Werbungen verteilt und Wahlveranstaltungen stattfinden. Nur in Wels, wo sich die SOV aktiv in diesen Wahlkampf einbringt, verspricht der September interessant zu werden. Denn unser Motto ist: Wählt den aktiven Widerstand!

01.09.1997

Wie schon bei seinem taktischen Schwenk vom einstmaligen massiven EU-Beitrittsbefürworter zum EU-Gegner, so nützt Haider auch jetzt ein Volksbegehren für eine Volksabstimmung über die Teilnahme Österreichs an der Währungsunion für seinen Weg zur Regierungsbeteiligung. Es geht dabei nicht um Schilling kontra Euro oder etwa um die Sehnsucht der FPÖ nach direkter Demokratie, sondern um den Weg der FPÖ zur Macht im Staate.

Seiten