“Die Jugend ist die Zukunft!”, so tönt es aus allen politischen Ecken. Doch ohne Arbeit, keine Zukunft. Arbeitslosigkeit ist für viele Jugendliche das zentrale Problem. Die Prognose des AMS für September 1997 verdeutlicht dies: 12.000 Lehrstellen werden fehlen. Es ist kein Los, ohne Arbeit zu sein.
Vorwärts 73 - Mai 1997
Artikel in dieser Ausgabe:
Teile und Herrsche - das heißt, die ArbeitnehmerInnen in Frauen und Männer, In- und AusländerInnen, in Arbeitslose und jene, die noch einen Job haben, zu teilen. Der Zweck ist klar: Sind die Beschäftigten untereinander nicht einig, sind sie schwach und den Angriffen auf Löhne und Sozialstandards ausgeliefert. Die FPÖ will am 1.Mai 1997 mit der Gründung einer eigenen „Gewerkschaft“ die Spaltung der ArbeitnehmerInnen vorantreiben.
In den letzten vier Monaten gab es in Griechenland eine mächtige Welle von Kämpfen gegen die Angriffe der PASOK-Regierung. Bis jetzt haben die Reinigungskräfte in den Schulen, Bauarbeiter, RentnerInnen, kinderreiche Familien, Beschäftigte im Einzelhandel, FachärztInnen, Bauern und Bäuerinnen, Hafenarbeiter, LehrerInnen, die Beschäftigten in der öffentlichen Papierindustrie und noch weitere gestreikt und demonstriert.
Am 17. Dezember nahmen Mitglieder der "Revolutionären Bewegung Tupac Amaru (MRTA)" in der japanischen Botschaft in Lima etwa 490 internationale Diplomaten und hohe Politiker als Geiseln. Ein Großteil wurde nach und nach freigelassen. Am 22. April ließ Perus Präsident Alberto Fujimori die letzten 72 Geiseln nach 126 Tagen befreien; die 14 Geiselnehmer ließ er erschießen.
Wie heuchlerisch in Österreich mit dem Problem Drogen umgegangen wird, zeigt sich im Fall Goldberger in seiner vollen Tragweite. Während für den durchschnittlichen Jugendlichen das Haschisch-Rauchen schon zum massiven Problem mit den Behörden werden kann, rollt die große „Goldi Solidaritätswelle“. Gleichzeitig sterben am Wiener Karlsplatz weiterhin Jugendliche an einer Überdosis Heroin.
So wie Maastricht das Hauptprojekt der Bourgoisie in Europa ist, wird der "Kampf gegen den EURO" der Sammlungspunkt der europäischen Rechten werden. Sie können auf günstigen Wind hoffen: Die Widersprüche des Maastrichtkonzepts, die leeren Versprechungen und die zunehmende Instabilität schaffen Raum für nationalistische Stimmungen. Entscheidend wird sein wie sich Gewerkschaften, ArbeiterInnenbewegung und Linke einbringen.
Im Juni 1994 stimmten 66 % für den Beitritt zur EU. Vorhergegangen war eine Propaganda-Welle: Von den Banken bis zum ÖGB trommelten alle für den Beitritt und verwiesen jede kritische Äußerung ins Reich des Sektierertums. Das bewährte Konzept sollte nun wiederholt werden. Doch der frischgebackene EURO-Informationsbeauftragte Raab ist bereits wieder zurückgetreten.
Nach dem versprochenen Ederertausender versucht uns die Regierung ein weiteres Mal für dumm zu verkaufen: Die Einführung des EURO brächte nun die entgültige Einigung Europas und wichtige Vorteile, wie die Abschaffung der Wechselgebühren bei Geldumtausch beim Auslandsurlaub. Vergessen wird allerdings, daß sich aufgrund der Entwicklung der Löhne und der Sparpolitik, nur mehr ein Drittel der Bevölkerung einen solchen Urlaub leisten kann. Doch wie sehen die Perspektiven für die Wirtschafts- und Währungsunion - jenseits der Plattheiten der Regierungspropaganda - aus?
Die 55 Filialen des größten Reifenhändlers Österreichs, „Profi Reifen Service G. m. b. H.“, bekommen ab Mai einen neuen, „vielversprechenden“ Namen: „LAUDA’S CARFOX“. Nach der lohnenden „Kooperation“ der Lauda Air mit der AUA (wir berichteten), nun eine weitere Auffettung des Kontos des Gewerkschaftsfeindes, der - laut gutinformierten Kreisen - mehrere Millionen nur für die Zurverfügungstellung seines Namens und nicht näher definierter „Beratertätigkeit“ kassiert.
Nach einigen gescheiterten Versuchen, größere Brocken der ehemaligen Verstaatlichten aufzukaufen, wurde der einstige Kronprinz Bruno Kreiskys, Hannes Androsch, nun von der ÖIAG zum neuen “Salzbaron” vom Ausseerland gekürt.