Vorwärts 267 - Mai 2018

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Artikel in dieser Ausgabe:

15.05.2018

Spanien: Frauenstreik

14.05.2018

Bei den Betriebsratswahlen in der deutschen Autoindustrie im März konnte die rechtsextreme AFD-nahe Liste „Zentrum Automobil“ in drei Betrieben Erfolge verbuchen. Im Daimler Werk in Untertürkheim erreichte sie sogar 13,2% und wurde zur zweitstärksten Kraft. In Rastatt und Sindelfingen waren es immerhin 8,1 und 3,4%. Auch in Österreich sind rechte Listen auf dem Vormarsch. So bekam der FPÖ-Landtagsabgeordnete und Multifunktionär Rudolf Kroiß mit den Freiheitlichen Arbeitnehmern (FA) 2016 bei der Firma Eternitwerke GMBH in Vöcklabruck 86,6%.

14.05.2018

In der Zeit des Aufstiegs der Haider-FPÖ hörte man markige Sprüche gegen „Freunderlwirtschaft“ und „Postenschacher“. Man sei anders als die „Altparteien“, stelle „Kompetenz vor Parteibuch“, werde Korruption in öffentlichen Ämtern, ÖBB, ORF & Co. beenden. Doch die konstruierte Frontstellung des „Dritten Lagers“ (Deutsch- und National-Neoliberale) zu den „Systemparteien SPÖVP“ stand im Gegensatz zur schwarz-blauen Realität von 2000-05. Unfassbare Geschichten von Inkompetenz und Abgehobenheit sickerten v.a. über die FPÖ-geführten Ministerien an die Öffentlichkeit.

13.05.2018

Ausgerechnet Jean Claude Juncker. Der EU-Kommissionspräsident, dessen Kürzungsdiktat Millionen in Armut gestürzt hat, hält die Eröffnungsrede zu den Marx– Feierlichkeiten in Trier. Bereits vor 100 Jahren schrieb Lenin, dass große RevolutionärInnen zu Lebzeiten verfolgt werden, nur um nach ihrem Tod heiliggesprochen zu werden – „wobei man ihre revolutionäre Lehre des Inhalts beraubt“. Die Versuche, Marx heute „totzuumarmen“ zeigen jedoch vor allem eines: dass er noch nicht tot ist.

08.05.2018
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Das Jahr 1968 gilt bis heute als Leuchtfeuer des internationalen Widerstands gegen Krieg, Kolonialismus, Ausbeutung, kurz: den Kapitalismus. 2018 geistert durch bürgerliche Medien wiedermal die Mär einer liberalen Studierendenrevolte. Bis heute fehlt vielen HistorikerInnen das Verständnis für die Ursachen – und das Scheitern - der revolutionären Situation in Frankreich, der Anti-Aphartheids Bewegung in Südafrika, der Antikriegsbewegung in den USA oder des Kampfes der ArbeiterInnen in der ehemaligen Tschechoslowakei gegen Stalinismus und für einen von ArbeiterInnen geführten Sozialismus.

08.05.2018

Die Frauen der 1968er-Bewegung sahen ihre Forderungen nach Frauenrechten teilweise durch den gut gemeinten, bevormundenden Ton linker Massenparteien, aber auch kleiner „revolutionärer Gruppen“ beantwortet. Die theoretische Auseinandersetzung zur Unterdrückung der Frauen wurde nicht in die Praxis übertragen.

08.05.2018

1968, das war eine „revolutionäre Welle“! Wie schon nach der französischen Revolution 1789, dem Jahr 1848, der Russischen Revolution 1917 oder zuletzt dem „arabischen Frühling“ 2011 erfasste sie nicht nur einzelne Länder, sondern breitete sich international aus. Die Proteste nahmen aufeinander Bezug und heizten sich gegenseitig an. Es entstand ein Bewusstsein für Internationalismus abseits der oft hohlen Phrasen von Stalinismus und Sozialdemokratie.

07.05.2018

28.3.63            250.000 beim „Marsch für Arbeit und Freiheit“ auf Washington D.C., Martin Luther King sagt „I have a dream“
2.6.67  Benno Ohnesorg wird bei Protesten gegen den Besuch des Schahs in West-Berlin von der Polizei ermordet
4.1.68 Vor dem Hintergrund von Protesten wird der Reformer Dubček 1. Sekretär der Kommunistische Partei der Slowakei und leitet einen Führungswechsel ein. In der folgenden Dynamik werden Millionen aktiv, um für echten Sozialismus zu kämpfen

07.05.2018
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Der neue Innenminister Herbert Kickl verkündete, dass die neue Regierung der „offensive Gegenentwurf zur 68er Generation“ sei und der FPÖ-Klubdirektor sprach davon, die „Hegemonie der 68er“ zu beenden. Konservative Werte und „die Familie“ sollen gefördert und die Ideen der sexuellen Revolution und Frauenbewegung von 1968 bekämpft werden.

06.05.2018

Die Idee, dass die aktuelle Regierung in Portugal die Sparpolitik der Troika beenden würde, hat sich als Illusion erwiesen. Die liberale Sozialistische Partei (PS) bildete Ende 2015 eine neue Regierung nach vier Jahren brutaler Kürzungen durch die konservative Rechte. Allerdings ist die Regierung sehr instabil und braucht die Unterstützung des Linksblocks (BE) und der Portugiesischen Kommunistischen Partei (PCP). Diese Allianz ist als Contraption bekannt.

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