Di 15.05.2018
Spanien: Frauenstreik
Am 8. Mai organisierten AktivistInnen in ganz Spanien einen Frauenstreik. Trotz nur lascher Unterstützung der Gewerkschaft brachte er durch starke Initiativen von unten Millionen auf die Straße. Besonders in Schulen und Universitäten wurde der Streikaufruf von vielen jungen Frauen aufgegriffen. Dadurch stellte er ein starkes Zeichen gegen die Politik der konservativen PP-Regierung dar. Izquierda Revolucionaria (CWI in Spanien) und die sozialistisch-feministische Plattform Libres y Combativas organisierten maßgeblich mit und stellten klar, dass ein sozialistischer Feminismus auf Klassenbasis notwendig ist. Nur so können Probleme wie etwa Gewalt an Frauen, fehlender Zugang zu Abtreibungen, schlechte Löhne und Mehrfachbelastungen von Frauen gelöst werden.
http://www.izquierdarevolucionaria.net
Polen
Am 23. März gingen Frauen erneut gegen die Pläne der rechten PiS-Regierung für ein weitgehendes Verbot von Abtreibungen auf die Straße. Trotz sehr kurzer Mobilisierungszeit waren wahrscheinlich mehr Protestierende auf der Straße als beim großen Frauenstreik 2016. Alternatywa Socjalistyczna (CWI in Polen) war dabei und betont die Notwendigkeit demokratischer Strukturen in der Bewegung.
Brasilien: Protest nach Mord
In Rio de Janeiro wurde das langjährige Mitglied der linken Partei PSOL, Marielle Franco, durch gezielte Schüsse auf ihr Auto getötet. Zeit ihres Lebens setzte sich die schwarze, lesbische Aktivistin für die Rechte von Unterdrückten und Armen ein, insbesondere im Widerstand gegen die rassistische Polizeigewalt in den Favelas von Rio. Morde, die teilweise durch die Polizei verübt werden, sind in Brasilien keine Seltenheit. Nach dem parlamentarischen Putsch durch Michel Temer verstärkte sich die Repression erneut. Liberdade, Socialismo e Revolução (CWI in Brasilien) beteiligte sich landesweit an den Protesten nach der Ermordung Francos und fordert eine unabhängige Untersuchungskommission mit VertreterInnen sozialer Bewegungen sowie ein Ende des Militäreinsatzes in Rio.