Vorwärts 249 - Juni 2016

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Artikel in dieser Ausgabe:

02.06.2016

Der Kapitalismus ist in der Krise. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, muss die Ausbeutung der Beschäftigten erhöht werden. Durch Rassismus soll Widerstand gegen erhöhten Arbeitsdruck und niedrigere Löhne gespalten und damit geschwächt werden. Die Ideologie von „Volk“, „Nation“ oder „Identität“ soll von den Klassengegensätzen zwischen ArbeiterInnen und UnternehmerInnen ablenken. Der Front National ist gegen die aktuellen Proteste in Frankreich (siehe Seite 12). Obwohl 60% ihrer WählerInnen den Widerstand befürworten, bezeichnet z.B.

02.06.2016

Viele Theorien über das Wesen rechtsextremer und faschistischer Bewegungen führen den Faschismus einfach auf psychologische Merkmale oder die Leichtgläubigkeit von Menschen zurück, die sich in Krisenzeiten von DemagogInnen ansprechen lassen würden. Doch diesen Theorien fehlt ein Bezug auf die kapitalistischen Klassenverhältnisse, aus denen der Faschismus hervorgeht und auf die er sich stützt. Um den Faschismus zu verstehen, ist es aber nötig, auf seine sozialen Bedingungen einzugehen.

02.06.2016

14. April 2016: 40 Identitäre stürmen dass Theaterstück „Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek, das von Flüchtlingen, auch Kindern, aufgeführt wird. Die Angreifer verspritzen Kunstblut und attackieren Menschen die sich ihnen in den Weg stellen. Im Saal herrscht Panik, Flüchtlinge, die teilweise noch aus Kriegsgebieten traumatisiert sind, fürchten um ihr Leben. Man fühlt sich an die 30er Jahre erinnert, als Nazis regelmäßig Theaterstücke stürmten.

02.06.2016

„Umvolkung“ heißt bei den Identitären „der große Austausch“.
Immer wieder versuchen die Identitären, sich auch antikapitalistisch zu geben. Typisch für ihren kleinbürgerlichen Hintergrund ist dieser aber wirre Verschwörungstheorie. Da wird eine Verschwörung zwischen Linken und internationalen Konzernen mit dem Ziel, das heimische Volk auszutauschen, herbeifantasiert. Bei den Nazis wurde von der „Jüdisch bolschewistischen Weltverschwörung“ geredet.

02.06.2016

Credits: Michael Bonvalot, bonvalot.net

In Österreich macht sich die kapitalistische Krise immer mehr bemerkbar. Rund 500.000 Menschen haben keinen Job. Rund 1,5 Millionen Personen sind arm oder armutsgefährdet. An Wohnungen mangelt es ebenso wie an Spitalsbetten oder Sozialeinrichtungen. Genau davon versuchen die Herrschenden abzulenken. Und die extreme Rechte von FPÖ bis Identitäre leisten tatkräftige Hilfe dabei. Dafür kommen Rassismus und das Märchen von „unserem“ kulturellen Niedergang bzw. Identitätsverlust durch MigrantInnen und Muslime/Muslimas gerade recht.

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