Ernst Hinterberger starb im Mai. Er schaffte es, bekannte Fernsehfiguren (Mundl, 5er, Trautmann usw.) zu erfinden, und gleichzeitig linke Inhalte in die öffentliche Debatte zu bringen. Er war Kuratoriumsmitglied des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, und als Fabrikarbeiter auch Betriebsrat. Es ging ihm immer um den Kampf gegen soziales Unrecht und gegen Rechtsextremismus. Hinterberger stand links von der SPÖ.
Vorwärts 209 - Juni 2012
Artikel in dieser Ausgabe:
Am 8. Mai, dem Feiertag des Endes des Naziregimes, versuchten Burschenschafter erneut, mit ihren schmissverzierten Gesichtern ein ewiggestriges "Totengedenken" zu veranstalten. Strache verzichtete heuer auf die Teilnahme. Wie im letzten Jahr sowie beim WKR-Ball konnte ihnen durch große Mobilisierungen der „HeldInnenplatz“ teilweise abgerungen werden. Die Demonstration des linken Bündnisses "Offensive gegen Rechts" zählte 1500 Leute. Durch die Mobilisierung wurden auch SPÖ, Grüne und IKG zumindest zu einer kleinen Kundgebung aufgerüttelt.
Kommt der Mai, werden wir alle wieder bombardiert mit Diät-Tipps, Bikini-Figuren und weiß der Geier, was noch. Jedes Jahr aufs Neue muss der „Winterspeck“ weg, frau muss sich „straffen“, um in der Badesaison aussehen zu können wie ein Werbeplakat. Aber warum?
1934 gab es in den USA drei wichtige Streiks, die die gesamte ArbeiterInnenbewegung veränderten. Einer fand unter den LKW-Fahrern und Lagerarbeitern der Teamster-Sektion 574 in Minneapolis statt. Er wurde von TrotzkistInnen der Kommunistischen Liga von Amerika (CLA) angeführt. Der Streik war v.a. wegen seiner sozialistischen Führung erfolgreich und weil die gesamte ArbeiterInnenklasse von Minneapolis vereinigt werden konnte. Auch Frauen spielten eine wichtige Rolle. Im Mai 1934 übernahmen ArbeiterInnen die Kontrolle der Straßen und Plätze.
Jahrzehntelang war es Teil österreichischer Gewerkschaftstradition, dass die jährlichen Gehaltsabschlüsse meistens zu niedrig und ohne Auseinandersetzungen auf der Straße erreicht wurden. Ein Blick auf die heurigen Kollektivvertrags-Verhandlungen zeigt: Diese politische (Un-)„Kultur“ ist Geschichte, auch in der Werbungs- und Marktkommunikationsbranche.
So heißt eine von work@social bei der Gewerkschaft GPA.djp herausgegebene Broschüre. In ihr sind viele nützliche Informationen gesammelt, wie ArbeitnehmerInnen sich im Betrieb organisieren können. Augenmerk wird dabei auf den Aufbau demokratischer Strukturen gelegt. So wird u.a. geschrieben: „Mit Fug und Recht haben viele KollegInnen die StellvertreterInnenpolitik satt, die ihnen vorgaukelt, in ihrem Interesse zu handeln und dieses dabei oftmals mit Füßen tritt.“
In regelmäßigen Abständen attackiert die FPÖ einen Kindergarten mit geschlechtssensiblem Schwerpunkt in Wien 15. Per Aussendungen wurden alle Haushalte im Bezirk im Oktober 2011 vor dem „Gender-Experiment“ gewarnt, und in der Gratiszeitung Heute wurde im Februar die Kritik der FPÖ an der Förderung für den „schrägen“ Kindergarten abgedruckt.
Nach 1945 wurde bis zu einem Drittel der Industrie in Österreich verstaatlicht. Seit den 1980er Jahren wurden die meisten ganz oder teilweise privatisiert, darunter u.a.:
OMV AG, VA Tech AG, Böhler-Werke, VOEST-Alpine Stahl AG, VAMED, AT&S, Austria Metall AG, Austria Tabak, Telekom Austria und österreichische Post, Österreichische Staatsdruckerei, Dorotheum
Im Prozess gegen Küssel & Co. ist auch der sie verteidigende Anwalt Herbert Ohrlich kein unbeschriebenes Blatt. Er ist Mitglied der schlagenden Burschenschaft Teutonia (Ziel: „Pflege von ... völkischem Wesen“) die Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre enge personelle Überschneidungen mit der Neonazi-Gruppe VAPO hatte. Küssel war VAPO-Führer.
Knapp 50 % sind bereit, bei kommenden Wahlen für eine neue Partei zu stimmen. Zur Zeit dominieren Piraten, Stronach und Online-Projekte. Gebraucht wird aber eine Partei für ArbeiterInnen und Jugendliche, die sozialistische Antworten auf die Krise hat. In vielen Ländern gibt es dafür Ansätze, nur in Österreich gibt es noch (!) nichts.
- Mit Claus Ludwig, Stadtrat Die Linke aus Köln
Mittwoch, 20. Juni um 19.00
Wien 20, Pizzeria „La Piazza“, Gaussplatz 7