Fr 15.06.2012
Im Prozess gegen Küssel & Co. ist auch der sie verteidigende Anwalt Herbert Ohrlich kein unbeschriebenes Blatt. Er ist Mitglied der schlagenden Burschenschaft Teutonia (Ziel: „Pflege von ... völkischem Wesen“) die Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre enge personelle Überschneidungen mit der Neonazi-Gruppe VAPO hatte. Küssel war VAPO-Führer.
Ohrlichs Aktivitäten ging über die bloße Mitgliedschaft bei der Teutonia hinaus: Als der selbst schon weit rechte RFS 1987 mit dem Neonazi Reinhold Oberlercher eine Veranstaltung im Wiener Juridicum organisierte, war Ohrlich Teil des Saalschutzes (auch dabei: Martin Graf). Küssel war auch bei der Veranstaltung...
Im Prozess gegen den Gaskammern-Leugner Honsik war Ohrlich dessen zweiter Verteidiger. Nummer 1 war der bekannte Neonazi-Anwalt Herbert Schaller. Offensichtlich will Ohrlich in die rechten Fußstapfen des knapp 90ig Jährigen treten. Ohrlich setzt übrigens laut seiner Homepage auf „Kreative Konfliktlösung“ - vielleicht war das Zeigen des Hitlergrußes im Küsselprozess ja ein Beispiel, was er sich darunter vorstellt?!
Auch sonst finden sich unter den JuristInnen viele rechte Recken. Da ist Martin Graf selbst, Olympe und 3. Nationalratspräsident für die FPÖ. Oder Michael Witt, Parteianwalt der FPÖ der auch Graf immer wieder vertreten hat und Ende der 1970er Jahre bei der Neonazi-Gruppe ANR war. Sogar der ehemalige Generalsekretär der Österreichischen Rechtsanwaltskammer Alexander Christian ist einschlägig bekannt...