An der Wiener Studienrichtung „Internationale Entwicklung“ (IE) herrscht Wut. Nachdem alles für das fehlende Masterstudium ausgearbeitet worden war, sagte das Rektorat plötzlich die Finanzierung ab. Eine Katastrophe! StudentInnen müssten in andere Masterstudien ausweichen und die Situation dort weiter verschärfen, viele externe LektorInnen an der IE würden ihre Anstellung verlieren.
Vorwärts 197 - April 2011
Artikel in dieser Ausgabe:
Japan: Für die Profite von Energiekonzernen werden Leben und Gesundheit von Millionen Menschen riskiert. Libyen: die Herrschenden Europas wollen ihren jahrelangen Kumpanen Gaddafi loswerden und werfen Bomben auf ZivilistInnen. Österreich: Milliardengeschenke an Banken, deren Kosten jetzt von der Masse der Bevölkerung bezahlt werden sollen.
Einmal mehr wird klar, dass trotz der Beteuerungen von Medien und Regierung die Wirtschaftskrise ihren Schatten wirft. Am 17. April 2011 möchte die steirische SPÖ/ÖVP-Regierung ihr bis dato härtestes und skrupellosestes Sparpaket beschließen. Im seit dem 10. März häppchenweise präsentierten „Doppel-Budget“ sollen 2011 15 %, 2012 weitere 10 % eingespart werden. Bei einem Gesamtbudget von fünf Milliarden Euro bedeutet das Einsparen von rund 25% die Kürzung von weit über einer Milliarde.
"Die Energieversorgung der Zukunft liegt in der Kernenergie. In zwei Jahrzehnten werden nicht nur Autos, Flugzeuge und Schiffe mit atomaren Generatoren betrieben, sondern die gesamte Stromversorgung eines Landes wird über Kernkraftwerke sichergestellt." Das waren die Zukunftsaussichten der Atomindustrie in den 1950/60er Jahren, als die zivile Nutzung begann und in Werbespots der Bevölkerung eine unbegrenzte Energiequelle versprochen wurde. Seither gab es Sellafield, Harrisberg, Tschernobyl, Fukushima und eine lange Kette weiterer Störfälle in AKWS.
In Teilen Japans gibt es täglich mehrere Stunden ein Blackout, der Strom wird abgeschalten. Die Atomlobby versucht, mit den Black-Outs zu sagen: „Seht her, ohne AKWs geht es nicht“.
Bei den letzten Castortransporten in Deutschland haben mit 50.000 TeilnehmerInnen so viele wie noch nie demonstriert. Innerhalb weniger Stunden nach Bekanntwerden der atomaren Katastrophe in Japan kam es weltweit zu den ersten Massenprotesten. Sogar die offizielle Politik sah sich genötigt zu reagieren. Auch in Hongkong, den USA und Japan nehmen die Proteste zu. Millionen Menschen waren und sind in der Anti-AKW-Bewegungen aktiv. Und aktuell gibt es die Chance, eine neue Stärke und Bedeutung zu erlangen.