Die SLP hat eine Kampagne gegen die Abschiebung eines Studierendenaktivisten nach Guinea gemacht. Anlass, sich mit der Situation im Land zu befassen. Sekou Touré, der erste Präsident des unabhängigen Guinea prägte die Frühzeit der guineeischen Gewerkschaften und herrschte mit vermeintlich „sozialistischen“ Ideen diktatorisch. Nach seinem Tod putschte sich Lansana Conté 1984 an die Macht und betrieb massiv Privatisierungen. Gegen seine Militärdiktatur gab es von den Gewerkschaften getragenen Widerstand. 2006 und 07 fand eine Serie von Generalstreiks statt.
Vorwärts 195 - Jänner/Februar 2011
Artikel in dieser Ausgabe:
Trotz Eis und Schnee – die AktivistInnen der SLP haben sich in den letzten zwei Monaten an jeder Menge Protesten und Kampagnen beteiligt bzw. diese angeführt. In Gmunden hat die SLP eine junge, aktive Ortsgruppe, die eine Kampagne gegen ein Hotelbauprojekt führt, dass einen negativen Umweltbescheid hat, ein finanzielles Desaster sein wird und den letzten öffentlichen Badeplatz in Gmunden schluckt. Die SLP-Gmunden organisierte mit anderen AktivistInnen die erste Demo seit mehr als 60 Jahren und erhielt viel positive Resonanz.
Viele Jugendliche gehen nicht zu McDonalds oder Kleider Bauer weil diese Konzerne ihre Angestellten ausbeuten, die Umwelt ruinieren, Tiere quälen usw. Dass viele mit Hilfe eines Boykotts Konzernen den Krieg ansagen, zeigt, dass sie sich über die Ungerechtigkeiten in diesem System bewusst sind. Aber kann ich als einzelneR denn überhaupt etwas ausrichten?
Holger Burner muss niemandem mehr beweisen, dass er einer der besten linken Rapper im deutschsprachigen Raum ist. Er tut es in seinem dritten Album trotzdem nochmal, und das ist sehr gut so.
Bei der AUA hat es Anfang Jänner gerappelt, na ja sagen wir fast. Die Kollektivvertragsverhandlungen (KV) für die rund 2500 kaufmännischen und technischen Angestellten beim Bodenpersonal hätten beinahe zu einem Streik geführt. Die Beschäftigten hatten von Jahren des Stellenabbaus und der Lohnzurückhaltung genug. Die AUA-Vorstandsmitglieder bekommen 600.000 Euro im Jahr, wollten vom Kuchen aber kein Stückchen abgeben. Es roch nach Konflikt.
Zum ersten Mal seit langem verzichtete die Unternehmerseite bei der Herbstlohnrunde auf eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit. Kein Wunder! In Österreich ist diese bereits derart flexibel geregelt, dass kaum noch Bedarf dafür besteht. In der Vergangenheit haben die Gewerkschaften einen Kniefall nach dem anderen gemacht. Einschneidend war die Novelle zum Arbeitsruhegesetz 1997, mit der die Sonn- und Feiertagsarbeit liberalisiert wurde.
Ende der 1990er Jahre gab es in Lateinamerika sowohl Wirtschaftskrisen als auch Aufstände und eine Radikalisierung der Massen. Diese Radikalität wurde aber auf die Wahlebene gelenkt und hat fortschrittliche Regierungen an die Macht gebracht, wie Morales (Bolivien) oder Kirchner (Argentinien).