So 01.12.2019
Wie schon in Vorwärts 280 berichtet, gibt es in meinem Werk einen Abbau von 50-70 Stellen. Die deutsche Industrie und vor allem der Autosektor, von dem wir sehr abhängig sind, schwächelt stark. Die Kündigungswelle ist die Reaktion darauf. Allerdings hat unsere Firma in den letzten Jahren in Billiglohnländer expandiert. Es wurde also einiges an Geld in die Hand genommen, damit das Unternehmen wächst. Auf einer von der Geschäftsleitung organisierten Betriebsversammlung habe ich das in Erinnerung gerufen, und auch dass wir, die Arbeiter*innen, dieses Geld erwirtschaftet haben und dass wir es aber sind, die jetzt die Rechnung zahlen sollen. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass die Situation auch dafür genutzt wird, um den Arbeitsdruck zu erhöhen. So wurde z.B. die gesamte interne Reinigung entlassen und beim Transport gespart, um diese Arbeiten dem Produktionspersonal umzuhängen. Meine Liste DSO hat in den letzten Wochen versucht, den gesamten Betriebsrat zu einem aktiven Handeln gegen diese Entwicklungen zu bewegen. Doch die setzen lieber auf Co-Management und richten sich gegen mein Drängen, Proteste zu entfachen. DSO ist ein Angebot an alle Kolleg*innen, die Widerstand organisieren wollen und setzt sich als Aufgabe, eine größere Betriebsgruppe aufzubauen, um mehr Druck auf Betriebsrat und Geschäftsleitung machen zu können.