Di 02.10.2018
Lisi Köstinger geht auf Babypause. Genauso kurz wie der Mutterschutz gerade noch erlaubt. Im Herbst ist sie wieder perfekt im Amt, aus dem Ei gepellt, das Kind perfekt betreut. Und das ganze wird uns als feministische Meisterleistung verkauft, weil "Führungsposition und Mutter sein, das muss heute vereinbar sein" (c: Köstinger-Vertreterin Bogn)
Zeitgleich taucht aus dem Dunstkreis von WKÖ und Industriellenvereinigung eine Wunschliste auf, die den umfassenden Kündigungsschutz im Mutterschutz angreift. Wörtlich wird dieser mit dem Kommentar „unnötige Einschränkung des Kündigungsrechts, erhöht die Personalkosten“ bezeichnet. Die Wirtschaft will in Zukunft Frauen im Mutterschutz kündigen können. Bis jetzt waren Frauen bis zu vier Monate nach der Entbindung kündigungsgeschützt.
Praktisch, dass man mit Köstinger ein neues Role Model hat - was tuts ihr euch an, nach zwei Monaten kann man wieder hackeln. Alles andere ist wehleidig. Sie zeigt am praktischen Beispiel, dass Mutterschutzbestimmungen ja "übertrieben" seien.
Liebe Frau Köstinger. Unsereins hat keine Seilschaften, die uns vor Jobverlust schützen, und nicht das Kleingeld, um sich eine Armada an Nannies zu leisten. Unsere Partner, sofern wir welche haben, können nicht so leicht in Karenz gehen. Und wir haben nicht die Kinderbetreuungseinrichtungen, um 12 Stunden zu arbeiten - denen wurden von Ihrer Regierung ja die Gelder gekürzt. Aber wir können ja zuhause bleiben und uns vom Partner abhängig machen. Die Mär von der Vereinbarkeit für die große Mehrheit: ein Hohn!