Mo 01.03.1999
Mit Beginn dieses Schuljahres wurde der Schulversuch der Sir Karl Popper-Schule am Wiedner Gymnasium gestartet. Dieser soll „hochbegabte“ SchülerInnen, die sich im normalen Unterricht angeblich „gelangweilt“ hätten, motivieren und speziell fördern.
In Zeiten, in denen tausende SchülerInnen auf die Straße gehen, um gegen den von der Regierung betriebenen „Bildungsklau“ zu protestieren, soll mit der Eröffnung einer Eliteschulke offensichtlich weiter Politik für die Starken betrieben werden. Aufgrund der Schulautonomie werden die Schulen gezwungen, sich um Sponsoren in der Privatwirtschaft umzusehen - es ist klar, daß Schulen wie die Popperschule hier über mehr Geld und damit besseres Unterrichtsmaterial verfügt. So stehen einer Sir-Karl-Popper-Schule im Verhältnis zur SchülerInnenzahl (höchstens 48 !), weit mehr PCs und LehrerInnen pro SchülerInnen als dem benachbarten Wiedner Gymnasium zur Verfügung. Gleichzeitig muß man sehen, daß sogenannte Hochbegabung erstens eine relative Sache (wer bestimmt, was als hochbegabt gilt?) ist und zweitens sogenannte Hochbegabte in erster Linie aus den ohnehin begüterten gesellschaftlichen Schichten kommen. Bildung ist keine Schicksalsfrage sondern eine gesellschaftliche.
Deshalb fordern wir:
- Gleiche Bildung für alle!
- Stoppt den Bildungsklau und die Elitenbildung