Mi 28.03.2018
„Wer ist diese elitäre Gruppe an Entscheidungsträgern, von denen jeder die Freigabe hat, während der Spiele 900 US-Dollar pro Tag auszugeben?", fragte die Rio Olympics Neighbourhood Watch als Reaktion auf die Verhaftung von IOC-Funktionär Pat Hickey im Jahr 2016. Hickey und neun weitere Offizielle des olympischen Komitees waren angeklagt, in illegale Ticketverkäufe und weitere kriminelle Machenschaften verwickelt zu sein. Auch der österreichischen Abteilung geht es schon lange nicht mehr um den olympischen Gedanken, sondern darum, sich im größtmöglichen Ausmaß zu bereichern. Stichwort Freunderlwirtschaft. Ex-ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth wurde 2013 zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, nachdem bekannt wurde, dass er mithilfe von MitarbeiterInnen und Hintermännern Millionenbeträge an der Buchhaltung vorbeigeführt hatte, um sich ein Luxusleben zu ermöglichen. Neben der aktuellen durch Korruption und Manipulation ermöglichten russischen Dopingaffäre zeigen Fälle wie diese, dass die olympischen Spiele längst zu einer Maschinerie verkommen sind, in der Profite für die elitären Vorstände mehr zählen als der Sport. Auch in Pyeongchang 2018 heißt es „Wer zahlt, gewinnt“.