So 08.05.2016
Die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus: Die Bezahlung ist mies, immer mehr Bereiche werden ausgelagert. Schon 2012 klagten 70% der KAV-Beschäftigten über Personalmangel. 2015 mussten zusätzliche Aufgaben übernommen werden – ohne mehr Personal.
Die Gewerkschaft: Seit September wird über Verbesserungen verhandelt. Obwohl beschränkt, wären die Gehaltsforderungen oder „Eigenleistung statt Fremdvergabe“ und „sofortige Nachbesetzung freier Dienstposten“ wichtige Verbesserungen.
Die rot-grüne Stadtregierung: Sie gibt Millionen für Song Contest und sinnlose Eigenwerbung aus, weigert sich aber, die Forderungen umzusetzen. Sie behaupten, dass „nicht genug Geld“ da ist. Aber das reichste 1% wird in 29 Stunden um 180 Millionen Euro reicher – genug um sämtliche Forderungen zu erfüllen. Es ist genug Geld da, wir müssen aber einen Kampf darum führen, damit es auch für z.B. Gesundheit eingesetzt wird.
Den Kampf organisieren: Die Entschlossenheit der Gewerkschaft ist beschränkt. Obwohl es Dienststellenversammlungen gab und andere Aktionen angekündigt wurden, gibt es kaum Mobilisierung, keine Mitsprachemöglichkeiten für KollegInnen und keinen Eskalationsplan. Der Druck von unten rund um die Basisinitiative Care Revolution war es, der die Gewerkschaft in Bewegung brachte. Jetzt braucht es mehr Druck, damit die Gewerkschaft einen wirklich effektiven Arbeitskampf führt. Wie das geht, hat der Streik an der Berliner Charité (größtes Krankenhaus Europas) gezeigt. Die KollegInnen haben den Arbeitskampf selbst an ihren Stationen organisiert. Es gab Solidaritätskomitees von PatientInnen und solidarischen Menschen und eine Einbeziehung aller Berufsgruppen im Spital. Delegierte von jeder Station haben den Arbeitskampf demokratisch organisiert. Nicht ein Streik schadet den PatientInnen, sondern der normale Mangelzustand. Kampfmaßnahmen sind nötig, um genau den zu ändern. Lernen wir von der Charité – beteiligen und organisieren wir uns und erkämpfen uns gemeinsam, was uns zusteht.