Sa 09.05.2015
Weil jede Schule jetzt einzeln bestellt (statt früher zentral), wird z.B. Kopierpapier teurer. Da braucht es neue Einnahmequellen. Z.B durch Werbung, erlaubt seit 1997. Firmen zahlen für Inserate im Mitteilungsheft bis zu € 90.000,-. Raiffeisen Salzburg hat Exklusivverträge mit 300 (von 340) Schulen in Salzburg, in Niederösterreich waren zeitweise bis zu 10 Schulstunden für Banken reserviert.
Auch LehrerInnenfortbildung ist autonom von den Schulen zu bezahlen, bei Geldmangel wird zur billigeren gegriffen. Wenn bei den Schulbüchern gespart wird und Geld für Kopien fehlt, dann bieten Firmen aufwendig produzierte und kostenlose Lernunterlagen an. Die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Schule (AWS) von Wirtschaftskammer und Sparkassenverein bietet z.B. „Unterrichtsmaterialien für alle Schulstufen“.
Schulen sind inzwischen ein wichtiger Geschäftszweig geworden: um neue KundInnen zu keilen, Produkte zu verkaufen und zur Imagepflege. In den USA informiert 80% dieses „Unterrichtsmaterials“ von Firmen einseitig oder unvollständig und wirbt für die Produkte der Sponsorenfirma bzw. poliert deren Image auf (z.B. bei Exxon oder Shell). Mehr als die Hälfte dieses Materials ist kommerziell.
Die Softdrinkautomaten an Schulen sollen auch das Schulbudget aufbessern. Im Unterricht geht’s um gesunde Ernährung, im Automaten gibt’s nicht mal Wasser. In Deutschland war Mc Donalds Teil von Schulprojekten zu „gesunder Ernährung“. Auf Memory-Karten wurden Burger als Brot bezeichnet. Für Ritter Sport sollten SchülerInnen ein Plakat zu „was Schokolade für deinen Körper“ tun kann entwerfen.