Löhne rauf – Arbeitszeit runter!

Machen wir den ÖGB wieder zu unserer Gewerkschaft. Dafür ist Druck von unten notwendig!
Stefan Reifberger

Für einen immer größeren Teil der österreichischen Beschäftigten reicht das Einkommen zum Auskommen längst nicht mehr. Die Politik kommentiert das geradezu zynisch, das Schlimmste sei bis jetzt abgewendet worden, jetzt müssen wir aber den Gürtel enger schnallen. Mit „wir“ sind aber weder PolitikerInnen noch Banker und Konzernchefs gemeint. In den Händen der Firmen befinden sich genug nicht investierte Finanzreserven. Trotzdem sinken die Löhne und werden Stellen abgebaut!

Partnerschaftlich aber sicher nicht sozial werden die KV-VerhandlerInnen aus ÖGB und Wirtschaft auch bei den diesjährigen Lohnrunden dafür sorgen, dass das so bleibt. In den letzten Jahren hielten sich Lohnerhöhungen und Inflation wenn überhaupt die Waage. Dieses Jahr sind die Wachstumsraten der Wirtschaft erneut nach unten korrigiert worden. Es ist keine Kristallkugel notwendig, um zu sehen, welche Argumentation die KV-VerhandlerInnen für ein abermaliges schlechtes Abschließen bei den Verhandlungen nutzen werden: Wieder einmal ging es der Wirtschaft zu schlecht und wieder einmal ist leider kein Spielraum für Lohnerhöhungen dagewesen. Das Motto: Zähne zusammenbeißen und darauf hoffen, dass es die Lohnsteuerkampagne des ÖGB schon richten wird.

Gleichzeitig droht eine Arbeitszeit-Verlängerung (!) in Form des 12 Stundentages. Der ÖGB ist in Worten dagegen, in KV-Verhandlungen hat er in der Vergangenheit bereits zugestimmt, könnte es auch jetzt wieder tun. In Anbetracht der steigenden Arbeitslosigkeit zeigt das, dass sich die Gewerkschaftsführung den Bedürfnissen der Wirtschaft unterordnet! Klassenkampf ist schon lange aus dem Vokabular des ÖGB verschwunden und wird auch nicht durch das Feigenblatt der Lohnsteuerkampagne ersetzt. Echter Widerstand kann nur von unten kommen und muss Druck auf die Gewerkschaftsführung machen. Nur wenn wir uns in Dienststellen und Betrieben organisieren und die Gewerkschaft nicht der abgehobenen Führung überlassen, können wir echte Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen erkämpfen.

Die SLP fordert:
  • Organisieren von unten für echte Kampfmaßnahmen statt Sozialpartnerschaft!
  • Einführung eines Mindestlohns von 1700 Euro!
  • Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich!

 

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