Sa 31.05.2014
2006 verkaufte Philips die Halbleitersparte an mehrere Private-Equity-Fonds (u.a. KKR). Es wurde NXP gegründet. Meist werden solche Beteiligungen ca. 5 Jahre gehalten und ausgepresst, dann scheibchenweise verkauft. So auch beim Werk in Wien Favoriten. 2011 wurde an Knowles weiterverkauft, die ersten Kündigungen folgten 2012; dann 2013 der Abbau von ca. 100 Jobs. Diesen Juni wird die Produktion eingestellt, 283 Beschäftigte stehen auf der Straße.
Vorbereitung auf das zu erwartende Szenario gabs von der Gewerkschaft - trotz des Wissens darum - keine. Nun gibt es einen Sozialplan. Die wenigsten KollegInnen sind damit zufrieden. In die Verhandlungen war nicht einmal der ganze Betriebsrat eingebunden, und Infos über den Verlauf gab es keine. Kein Wunder, dass über Packeleien gemunkelt wird. Es gibt Druck auf Beschäftigte und Drohungen, dass manche aus dem Sozialplan nichts bekommen. So sollte Betriebsratsarbeit nicht aussehen! Mit Offenheit und Transparenz gibt es keine Gerüchte. Mit einer Einbeziehung der KollegInnen in die Verhandlungen und einer Abstimmung vor dem Abschluss kann der Betriebsrat sicher sein, dass die Belegschaft hinter ihm steht. Er könnte Kampfmaßnahmen organisieren, um Standort und Jobs zu erhalten.