Mo 01.04.2013
Im Antlitz von Russischer Revolution, Januarstreiks und anderer Aufstandsbewegungen Anfang 1918 beschlossen die etwa 6.000 Matrosen des vor Cattaro (Montenegro) gelegenen k.u.k. Marinegeschwaders, sich den Anti-Kriegsbemühungen der Arbeitenden anzuschließen. Der Kommunist, Schriftsteller und Politiker, Friedrich Wolf, war auch als Schiffsarzt im Ersten Weltkrieg tätig. Er schrieb 1930 die Geschichte dieses Aufstandes und die Situation der Aufständischen in seinem Stück „Die Matrosen von Cattaro“ nieder.
Beschrieben wird die Situation auf dem Flaggschiff S.M.S. St. Georg von den Anfängen der Planung und der Solidarisierung mit den anderen Schiffen über die Gefangennahme der Offiziere und Bildung von Matrosenräten bis hin zum Ende des Aufstandes. Die blutige Niederschlagung war möglich, aufgrund der Unerfahrenheit und Unentschlossenheit der Revolutionäre und v.a. wegen des Fehlens einer revolutionären, politisch handlungsfähigen Führung.
Das Schicksal, welches die Matrosen, die in der Bucht isoliert wurden, traf, hat auch das Werk Wolfs zu tragen: Sucht man das Stück nämlich an bürgerlichen Theatern oder der Schulliteratur, wird man ebenso rar fündig wie bei diversen (online) Buchhandlungen.