Mi 24.10.2012
Am 22. Oktober fand eine sehr kämpferische öffentliche Betriebsversammlung und Protestkundgebung der JournalistInnengewerkschaft statt. Beteiligt haben sich fast 800 Beschäftigte aus mehreren Betrieben, wie APA, Kurier, Presse, Wirtschaftsblatt, Standard, Falter,... Auch aus Oberösterreich und Niederösterreich gab es eine Delegation, die mit Schildern wie „Macht euch eure Arbeit selber“ als Demonstrationszug zur Kundgebung stieß. In Graz und Innsbruck fanden ebenfalls Aktionen statt. KollegInnen der APA hatten Schilder, auf denen sie sich auch gegen das Sparpaket in ihrem Betrieb aussprachen.
Den KollegInnen war klar – die Krise der Medien kann nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden! Auch die Beteiligung und Solidarität der Freien und OnlinerInnen war groß – es geht u.a. auch um einen KV, der diese Gruppen miteinschließt und Umgehungsverträge verhindert. Es ist allerdings schade, dass die Gewerkschaft verabsäumt hat, nächste Schritte zu diskutieren.
SLP-AktivistInnen haben Flugblätter verteilt, auf denen als nächster Schritt ein Aktions- und Streiktag gefordert wurde, wenn der VÖZ die Kündigung nicht bis Ende Oktober zurücknimmt – die bei den KollegInnen gut ankamen und aufmerksam gelesen wurden. KollegInnen vom Kurier meinten z.B., es wäre schade, dass die Abendausgaben ungehindert erscheinen konnten. Die Kampfbereitschaft bei den KollegInnen ist groß. Für viele war es das erste Mal, dass sie an gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen teilnahmen und eine wichtige Erfahrung. Die Kundgebung hat unter anderem bewirkt, dass die Isolation der KollegInnen in den einzelnen Betrieben durchbrochen wurde. Klar ist – dieser Kampf ist nicht zu Ende. Die Rücknahme der Kündigung kann erreicht werden und das würde zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Aber die Rücknahme kann nicht in Abtausch für Verschlechterungen erfolgen! Denn selbst wenn der VÖZ die Kündigung zurücknehmen sollte, wäre immer noch die Frage, wie dieser Kollektivvertrag aussieht. Und: die KV-Kündigung war nur die Spitze des Eisberges. In vielen Medienbetrieben gibt es Personalabbau und Einsparungen. Mit gmeinsamen Streiks könnten die Angriffe erfolgreich zurückschlagen werden. Denn es kann nicht sein, dass wir für diese Krise bezahlen – auch nicht im Medienbereich.