Di 18.10.2011
Nach dem II. Weltkrieg fand der kapitalistische Wiederaufbau statt. Die ÖVP-SPÖ-Regierung setzte ab 1947 Verschlechterungen für ArbeiterInnen durch. Diese sog. "Lohn-Preis-Abkommen" wurden gemeinsam mit Unternehmer-Vertretung, Medien und Gewerkschaftsspitze ausgehandelt. Sie begründeten die Sozialpartnerschaft.
1950 stand das 4. Abkommen an, welches das Fass zum Überlaufen brachte. Gegen den Willen der Bürokratie kam es "von unten" zu koordinierten Streikaktionen in einigen Großbetrieben. Aus diesen entwickelte sich tatsächlich ein Generalstreik, der aus Sicht der Herrschenden niedergeschlagen werden musste. Die größten Teile der ÖGB-Führung zählten zu ebendiesen. Um die Streik-Solidarität zu brechen, griff die ÖGB-Bürokratie nicht nur zum Mittel der Lüge ("drohender KPÖ-Putsch"), sondern auch zum Einsatz von Streikbrechern und Schlägerbanden.
1980 bekannte der Erfinder der Putschlüge, Fritz Klenner, in einem Anfall von Ehrlichkeit, dass bei einem positiven Ausgang des Streiks vielmehr die Gefahr bestand, dass es eine "radikal ausgerichtete Gewerkschaftspolitik" hätte geben können. Doch gerade diese kämpferische Politik würde der gesamten Gewerkschaftsbewegung heute angesichts der kapitalistischen Krise und dem Sozialkahlschlag sehr gut zu Gesicht stehen.
Uns muss jedoch klar sein, dass eine solche Neuorientierung der Gewerkschaften wohl auch gegen den Widerstand der privilegierten BürokratInnen durchgesetzt werden muss.