Gewerkschaftsführung hat Beschäftigte im Stich gelassen!

SLP-Flugblatt Nr. 5

Enttäuschung und Wut ist die berechtigte Reaktion vieler MetallerInnen über den Abschluss. Mit der Forderung nach 5,5 % ist die Gewerkschaftsführung in die Verhandlungen gegangen - eine Forderung, die viele KollegInnen bereits als zu niedrig eingeschätzt haben. Und das Ergebnis liegt weit darunter. Nicht einmal die untersten Lohngruppen werden auf die 5,5 % kommen, bei den oberen ist man sehr weit davon entfernt. Und Betriebe mit einer “schwachen Auftragslage” haben eine Ausnahmegenehmigung, noch weniger zu zahlen. Die KapitalistInnen werden ihre Bücher so frisieren, dass viele in den Genuss dieser “Ausnahme” kommen!

Gewerkschaftsführung missbraucht Streik für ihre Zwecke

Es sieht so aus, als ob die Gewerkschaftsführung die Beschäftigten und ihren Willen zum Arbeitskampf für ihre eigenen Zwecke missbraucht hat. Es ging offenbar nur darum, die eigene Existenzberechtigung zu unterstreichen. Das Ergebnis schaut ganz so aus, als ob die 5,5% nie wirklich das Ziel der Gewerkschaftsführung war. Hier haben GewerkschaftsfunktionärInnen verhandelt, die ein Vielfaches dessen verdienen, was die KollegInnen, für die sie verhandeln, haben. Und das spiegelt der miese Abschluss auch wieder. Der Streik war gut und richtig, aber er hätte weiter geführt werden müssen, bis die 5,5 % erreicht sind! Das war in Reichweite. Die Beschäftigten waren dazu bereit - aber nicht die Gewerkschaftsführung, die sich diesen faulen Deal hinter verschlossenen Türen ausgemacht hat. Betriebsräte und Beschäftigte waren wieder einmal nicht eingebunden.

Urabstimmung fordern! Gewerkschaft umkrempeln!

Es geht um unsere Löhne, nicht um die der Gewerkschaftsspitzen. Daher müssen die ArbeiterInnen über diesen Abschluss entscheiden. In einer Urabstimmung sollen sie zustimmen - oder ablehnen. Fordert Eure BetriebsrätInnen und GewerkschafterInnen auf, umgehend Betriebsversammlungen und eine Urabstimmungen zu organisieren. Wenn der Abschluss so gut ist, wie sie behaupten, dann brauchen sie sich vor der Urabstimmung nicht zu fürchten! Die Verhandlungen, der undemokratische Streikverlauf und das Ergebnis zeigen: Wir brauchen gänzlich andere Gewerkschaften. Gewerkschaften wo die Basis entscheidet, wo Forderungen und Kampfmaßnahmen gemeinsam beschlossen werden. Wir brauchen Gewerkschaften, die demokratisch und kämpferisch sind! Der berechtigte Ärger auf die Gewerkschaft kann in den Kampf für eine ganz andere Gewerkschaft umgewandelt werden. Damit so ein fauler Kompromiss nie wieder vorkommt!

Veranstaltung: Metaller-Abschluss: Verrat der Gewerkschaft oder Erfolg?

Mittwoch, 19.10. um 19.00

Wien 20, “Pizzeria La Piazza” (Gaussplatz 7)

Protestkundgebung gegen den Abschluss:

Donnerstag 20.10. um 14.30 vor dem ÖGB (U2 - Donaumarina)

  • Sagt der Gewerkschaft was ihr von dem Abschluss haltet:

proge@proge.at

(0)1-53 444 69