Wie Frauen auf allen Kontinenten kämpfen - Irland

CWI-Irland

Irland: Der Laura-Ashley-Kampf ist eine Inspiration

In Nord- und Südirland betreffen schreckliche und beispiellose Kürzungen im Öffentlichen Dienst und Angriffe auf Arbeitsplätze und Bezahlung – einschließlich der Verringerung des Mindestlohns im Süden um einen Euro – besonders Arbeiterinnen und Frauen, die auf öffentliche Dienstleistungen angewiesen sind. In diesem Zusammenhang waren die Laura-Ashley-Arbeiterinnen ein inspirierendes Beispiel dafür, dass Frauen sich wehren.

Laura-Ashley-Vertrauensfrau und Streikerin Laura Waters schreibt über ihre Erfahrungen:

Ich bin seit gerade mal drei Monaten mit fünfzehn meiner KollegInnen – überwiegend weiblich – im Streik. Ich arbeitete seit acht Jahren in Laura Ashleys Vorzeigegeschäft in der Grafton Street, Dublin. Im Oktober letzten Jahres wurde uns nach einem Pachtangebot von der Disney Group gesagt, unser Geschäft würde schließen.

Zwei Wochen vor der Schließung wurde uns versprochen, alle unsere Arbeitsplätze wären sicher und wir würden in ein neues Geschäft verlegt werden. Dies geschah nie und selbst als Laura Ashley unter Druck gesetzt wurde, Personal neue Arbeitsplätze anzubieten, boten sie uns gerade mal 6 Stellen für 22 Arbeiterinnen an. Die meisten von uns arbeiteten Vollzeit und das großzügigste Angebot war ein 16-Wochenstunden-Vertrag in der niedrigsten Gehaltsgruppe. Keine gleichwertigen Arbeitsplätze wurden angeboten und Laura Ashley hatte die Frechheit diese Arbeitsplätze zu Bedingungen anzubieten, dass man sich bei ihnen neu hätte bewerben müssen.

Dadurch drohte 22 ArbeiterInnen die Kündigung, wobei Laura Ashley nur die vorgeschriebenen Abfindungen anbot, von denen sie 60% von der irischen Regierung zurückfordern werden. Und das, obwohl Laura Ashley bald höhere Profite als die 21 Million € aus dem letzten Jahr bekannt geben wird. Wir glauben auch, dass sie in der Größenordnung von 900.000 € für die Verpachtung unseres Geschäfts an Disney erhielten.

Dies ließ uns keine andere Wahl als einen Streik zu beginnen, da wir nicht zulassen konnten, dass eine gierige, rentable Firma wie Laura Ashley auf uns herumtrampelt. Wir hatten das Gefühl, dass wir kämpfen müssen, nicht nur für uns, sondern für alle ArbeiterInnen, die so behandelt werden.

Während unserer 15 Streikwochen wurde es deutlich, dass die Gewerkschaftsführung einfache arbeitende Menschen wie uns nicht vertrat. Sie schafften es bei keiner Gelegenheit, unseren Kampf zu einem Abschluss zu bringen, ihre Tatenlosigkeit verlängerte den Arbeitskampf. Die Gewerkschaftsführung ist völlig abgehoben von dem wirklichen Kampf, den ihre Mitglieder vor Ort führen müssen. Zum Beispiel beträgt unser Streikgeld 40 € pro Woche. Ich würde mal jeden Gewerkschaftsfunktionär fragen, ob er von 40 € pro Woche leben kann. Das deckt kaum die Fahrtkosten zu unserem Streikposten und zurück ab, ganz zu schweigen von den Ausgaben, die die Menschen für Hypotheken und Rechnungen haben.

Durch die Teilnahme an diesem Kampf bin ich mir der tieferen Krise nicht nur in der Gewerkschaftsbewegung, sondern auch in unserer Regierung und der Gesellschaft insgesamt bewusst geworden. In der Realität werden einfache Menschen von unserer Regierung nicht vertreten.

Wir können das sehen an ihrer Bereitschaft zur Einführung von Kürzungsmaßnahmen, die die Leben von Angehörigen der ArbeiterInnenklasse verheeren. Während die BankerInnen und die SpekulantInnen, die diese Rezession verursacht haben, massive Hilfszahlungen erhalten, sollen einfache Angehörige der ArbeiterInnenklasse schauen, wie sie mit diesen Kürzungen klarkommen.

Warum sollten wir weiter für die Wirtschaftskrise zahlen? Warum sollten einfache ArbeiterInnen unter den verheerenden Folgen der Kürzungsmaßnahmen leiden? Warum sollen wir die Lasten für die Fehler der reichen Elite zahlen?

Wir sollten es nicht müssen und deshalb habe ich entschieden, ein Mitglied der Socialist Party (CWI Irland) zu werden. Ich denke, es gibt eine wirkliche, gangbare Alternative zum gegenwärtigen System. Ich glaube an eine für die Interessen der arbeitenden Menschen geplante Wirtschaft im Unterschied zu der Armut und Ungleichheit, die der Kapitalismus schafft. Wir, die ArbeiterInnenklasse, sind die Mehrheit, und wenn wir zusammenstehen, können wir einen wirklichen Unterschied machen und eine Kraft werden, die die Gesellschaft verändert, in der wir leben.

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