Mo 07.03.2011
Angriffe auf Errungenschaften
In den ersten Jahren der boliviarischen Revolution sind bedeutende Errungenschaften für Frauen der ArbeiterInnenklasse erkämpft worden, inklusive der Etablierung eines Ministeriums für Frauen und verschiedene Bildungs- und Gesundheitsprogramme (Missiones) die darauf abzielen, Frauen von Armut und finanzieller Abhängigkeit zu befreien. Allerdings haben wir in den letzten Jahren erlebt, dass diese Verbesserungen ständig attackiert werden, teilweise als Folge der bereits zwei Jahre andauernden Rezession, die in Kürzungen von bis zu 50% bei vielen Missionen gemündet hat.
Der venezolanische Präsident Hugo Chavez hat seine Regierung als ‚feministisch’ bezeichnet, aber die kürzlich gewählte Nationalversammlung (Parlament) hat die ‚Frauenkommission’ abgeschafft, die sich mit Fragen von Sexismus und ‚Machismo’ befassen sollte, die weiterhin in der venezolanischen Gesellschaft heute vorherrschen. Obendrein bleibt Abtreibung illegal, was sich auf die Leben und das Wohlbefinden von Hunderten und Tausenden Frauen auswirkt.
Es gibt riesige Hindernisse bei der Organisierung zu diesen Fragen in Venezuela, besonders die extreme politische Polarisierung in der Gesellschaft zwischen denen, die Chavez unterstützen und denen, die es nicht machen. Das führt dazu, dass viele auf der Linken zögerlich oder nicht willens sind, sich an einer Kampagne zu beteiligen, die als irgendwie ‚gegen’ die Regierung und daher als Teil der organisierten Rechten gesehen werden kann.
Aber an diesem Internationalen Frauentag wird eine Internationale Frauenkonferenz in Caracas organisiert, die ein Forum und eine Gelegenheit zur Diskussion dieser Themen darstellt und hoffentlich einen Aktionsplan für den Kampf für Frauenrechte präsentiert.