Mi 01.09.2010
Unter diesem Motto hatte eine Privatinitiatorin über Facebook zum kollektiven Blutspenden am Mittwochden 25.8. aufgerufen. Grund dafür waren die abscheulichen FPÖ-Plakate mit dem Slogan „Mehr Mut für unser ,Wiener Blut’ – zu viel Fremdes tut niemandem gut“, und Ziel war es, so viel antirassistisches Blut gegen Strache fließen zu lassen, wie möglich.
Die SLP hatte eine ähnliche Aktion ebenfalls geplant, sie aber zugunsten von eben genannter aufgegeben, in der Hoffnung, mit möglichst vielen anderen sich beteiligenden Organisationen ein großes Zeichen setzen zu können. Interessanterweise scheint die SPÖ diese Denkweise nicht zu verfolgen, sondern zog es vor, am Vortag ihre eigene Party in der Blutspendezentrale zu schmeißen, einen kleinen Bruchteil der Anwesenden symbolisch spenden zu lassen und das zu einer riesigen Medienaktion aufzublasen.
Wie auch immer, die „Mei ,Wiener Blut’ is a Melange!“-Aktion bezeichnete sich jedenfalls als überparteiliche Veranstaltung. Weshalb die SLPlerInnen, die vor der Blutspendezentrale Flugblätter verteilen und Zeitungen verkaufen wollten, freundlich gebeten wurden, das sein zu lassen und sich im Rahmen der Aktion nicht als Organisation zu erkennen zu geben. Dass wir in dem Fall nicht besser als alle anderen Gruppen behandelt werden sollten, verstehen wir. Unserer Meinung nach ist aber dieser organisationsunabhängige Ansatz schlicht und einfach falsch. Denn es ist schön und gut, wenn viele unorganisierte Menschen zusammenfinden um gemeinsam etwas gegen rechte Hetze zu unternehmen, aber was kommt dann? Alternativen zu Rassismus und Faschismus wurden in dem Kontext nicht angeboten, es wurde (Blut) gespendet, gegessen und dann wieder heimgegangen, ohne eigentlich irgendetwas bewirkt zu haben.
Wir als SLP haben die Aktion genutzt, um ein Quiz für Strache zu erstellen: Sowohl unsere GenossInnen während des Akts des Blutspendens, als auch das ihnen abgenommene Blut in den separaten Beuteln nachher wurden fotografiert. Unter den SpenderInnen war ein einziger Deutscher, der Rest bestand aus WienerInnen. Die Polaroidfotos wurden durchgemischt, nebeneinandergelegt, und die Allgemeinheit gefragt: In welchem dieser Beutel befindet sich kein „Wiener Blut“?
"Fachkundige" RassistInnen sind herzlich dazu eingeladen, diese Frage zu beantworten, denn normal sterbliche haben das bis jetzt noch nicht geschafft.