Mi 27.05.2009
Im Zuge der Niederlage der LTTE (Befreiungstiger von Tamil Eelam ) hat das Komitee für eine ArbeiterInneninternationale (CWI) einen widerwärtigen Drohbrief von chauvinistischen, singhalesischen Hasspredigern erhalten. Darauf sind Porträts von NGO-AktivistInnen, indischen PolitikerInnen und fünf PolitikerInnen aus Sri Lanka abgebildet, die ermordet werden sollen. Unter ihnen ist Siritunga Jayasuriya, Vorsitzender der United Socialist Party (CWI-Sri Lanka).
Wie Leser der CWI-Homepage (und der SLP-Homepage) wissen werden, hat die USP in der Vergangenheit durch sozialistische Politik einen mutigen Kampf um die Verteidigung der Rechte von tamilisch sprechenden Menschen und für einen gemeinsamen Kampf gegen Großgrundbesitzer, Kapitalismus und Imperialismus geführt. Die USP hatte in der Vergangenheit auch Kritik an den Methoden und der Politik der LTTE geübt, sich aber gleichzeitig gegen die Kriegstreiber des Rajapakse-Regimes und die Abschlachtung tausender tamilischer ZivilistInnen gewehrt. Sie hat sich auch gegen die riesigen, unmenschlichen Flüchtlingslager der Regierung geäußert, in denen hunderttausende Menschen wie Gefangene gehalten werden.
Sie feiern nicht nur einen militärischen Sieg über die LTTE,“ sagte Siritunga in einer Stellungnahme, „sondern auch einen kommunalen Sieg über die tamilische Nation. Es ist eine Erniedrigung aller tamilisch sprechenden Menschen, auch jener im Hügelland und im Süden und Osten von Sri Lanka.“
„Kein einziger Tamile ist über den so genannten Sieg zufrieden, bis auf die drei Verräter, die mit dem Rajapakse-Regime kollaboriert haben – Thondeman vom Ceylon Worker’s Council aus dem Gebiet der Tee-Plantagen, Karuna (Ex-LTTE Führer, jetzt Minister) und Douglas Devananda (ein tamilischer Politiker, von dem angenommen wird, dass er ein „Strohmann“-Minister der nördlichen „Provinz“ werden wird).“
„Mein Name wurde von Ministern im Fernsehen genannt und von rasenden Menschen auf der Straße gebrüllt. Ich werde als „unpatriotischer“, als „Verräter“ und „Feigling“ bezeichnet, der ermordet werden müsse. Und alles nur deswegen, weil wir die chauvinistische, autokratische Regierung kritisieren.“
„Wir fürchten um die Leben der Menschen in den Camps, von denen viele ohne Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung sterben werden. Junge Menschen werden als LTTE-Sympathisanten beschuldigt, das Regime lässt sie 'verschwinden'. Auf diese Art und Weise versucht das Rajapakse-Regime die nationale Frage zu 'lösen'. Wir haben Rajapakse aufgefordert, klar zu sagen, was seine politische 'Lösung' ist – und er bleibt still. Wir werden unseren Kampf für die gleichen Rechte aller tamilisch sprechenden Menschen bis zum Ende fortsetzen.“
„Wir werden nicht durch Todesdrohungen und falsche Beschuldigungen zum Schweigen gebracht werden. Die singhalesischen ArbeiterInnen und armen Menschen die heute feiern, meinen, dass Friede mehr Wohlstand und ein besseres Leben für sie bedeutet. Es wird von ihnen jedoch nicht nur ein mehr an Entbehrungen erwartet, um für die Kriegsschulden der Regierung und die kapitalistische Krise zu zahlen, sondern die 'Kriseninterventionskräfte' der Regierung werden auch genutzt werden um Streiks und andere Protestaktionen zu unterbinden. Unsere Partei kämpft gegen den Ansturm der Lügenpropaganda an. Wir begrüßen die internationale Solidaritätskampagne, die heuer in Tamil Nadu begonnen wurde und fordern dringend dazu auf, diese fortzuführen.“
„Wir bitten auch alle LeserInnen dieser schrecklichen Nachrichten, unsere Partei in einer der dunkelsten Perioden der Geschichte zu unterstützen. Wir werden uns für eine neue Periode von gemeinsamen Klassenkämpfen gegen die diktatorische Regierung und das kapitalistische System vorbereiten, das Krieg und Unterdrückung hervorbringt, wovon wir mehr als genug erlebt haben.“
Spenden zur Unterstützung der dringenden Maßnahmen, die notwendig sind, um die USP und ihren Vorsitzenden Siritunga Jayasuriya gegen physische Attacken zu schützen, sollen an die Solidaritätskampagne geschickt werden.
- Spenden die auf unser Konto PSK 8812.733 mit dem Kennwort "Sri Lanka" einbezahlt werden, leiten wir in vollem Umfang weiter.