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Das ist eine Zumutung. Das sind ja nicht nur zwei Stunden, die wir da länger in der Klasse stehen sollen. Das sind auch mehr Vorbereitungszeiten und ähnliches. Was würden andere dazu sagen, von einem Tag auf den anderen unbezahlt statt 40 dann 44 Stunden zu arbeiten?
In der Krise versucht die Regierung jetzt zu argumentieren, dass „jedeR seinen/ihren Beitrag leisten muss“. Was soll der Blödsinn? Es ist ein Wahnsinn, dass Milliarden den Banken geschenkt werden und dass die LehrerInnen das dann ausbaden müssen. Die Reform hat nichts mit einer Verbesserung der Bildung zu tun – das ist eine reine Geldbeschaffungsmaßnahme.
Das ist die altbekannte Neidkampagne, mit dem Ziel die Menschen untereinander zu spalten. In den – zugegeben langen – Ferien wollen dann alle LehrerInnen sein. Nur dazwischen will keiner den Job machen. Auch, dass wir so wenig arbeiten würden stimmt nicht. Ich habe (ohne der zwei zusätzlich Stunden, Anm.) mindestens 40 bis 45 Stunden pro Woche, wenn man alles zusammennimmt, also Unterrichtsstunden, Vorbereitung, Testkorrekturen, Pausenaufsicht und so weiter. Schmied argumentiert übrigens auf einer völlig absurden Ebene. Sie hat zum Beispiel behauptet, LehrerInnen mit voller Lehrverpflichtung (21 Stunden pro Woche in den Klassen; Anm.) würden nur knapp über 600 Stunden im Jahr in der Klasse sein. Völliger Blödsinn. Das sind in Wahrheit nämlich deutlich über 700. Dafür müsste man eigentlich nur rechnen können.
An unserer Schule besteht das Kollegium jetzt aus 20 LehrerInnen. Die Stundenerhöhungen würden bedeuten, dass der Posten der Kollegin, die jetzt in Pension geht nicht nachbesetzt wird. Der junge Kollege, der als letzter angefangen hat, würde seinen Posten verlieren. Das wird überall so oder so ähnlich sein. Die „Reform“ führt zu einer weiteren Überalterung des Kollegiums, und das ist weder für die SchülerInnen noch für die LehrerInnen gut. Da braucht es immer eine vielseitige Zusammensetzung. Die Stundenerhöhung würde bedeuten, dass viele LehrerInnen, die jetzt schon an der Grenze ihrer Belastbarkeit stehen praktisch ins Burnout getrieben werden. Für eine Verbesserung des Unterrichts wird das ganze auch nicht sorgen. Die LehrerInnen werden sich zwar sicher darum bemühen die Qualität zu sichern – aber eben nur so lange sie es durchhalten.
Frühförderung im Sprachbereich muss unbedingt verstärkt werden. Dafür braucht es aber mehr Geld und mehr LehrerInnen, und keine Stundenerhöhung. Das wichtigste sind kleinere Klassen. Vor allem in den Sprachgruppen sind meistens viel zu viele SchülerInnen. Dass das dann nicht funktioniert ist ja kein Wunder. Die geplante „Reform“ trifft ja vor allem junge LehrerInnen, die dann ihre Jobs verlieren. Aber gerade die sind wichtig. Sie bringen neuen Schwung, neue Ideen und Energien ein. Ohne denen geht’s einfach nicht qualitativ guten Unterricht zu machen.