Fr 13.10.2023
Zehntausende Arbeiter*innen der United Automotive Workers (UAW), der größten Gewerkschaft der Autoindustrie in den USA, traten Ende September in Streik gegen die „Big Three“ - Chrysler, Ford und GM. Sie verlangen 40% Gehaltserhöhung über die nächsten vier Jahre, gleiche Pensions- und Sozialleistungen für alle, Anpassung der Gehälter an die Lebenserhaltungskosten, sowie eine 32-Stunden Woche bei vollem Lohn.
Die letzten Jahre brachten seit 2003 einen Reallohnverlust von ca. 30%. Der neue Gewerkschaftsvorsitzende Shawn Fain wurde gewählt, diesen Trend umzukehren, nachdem seine Vorgänger das Vertrauen der Gewerkschaftsmitglieder durch Veruntreuung von Gewerkschaftsgeldern verspielt hatten. Er brachte auch die Forderungen des Streiks ins Spiel.
Während ursprünglich der 14. September als Deadline für die Erfüllung der Forderungen angesetzt war, hat Shawn Fain seinen Kurs mittlerweile geändert. Der gemeinsame Streik in allen Fabriken der „Big Three“ wurde abgeblasen, und auch einige der Forderungen wurden geändert bzw. abgeschwächt. Die neue Streikmethode sind sogenannte „Stand-up“ Streiks, bei denen nur einzelne Fabriken streiken und nicht alle auf einmal. Doch dadurch entgehen den Firmen keine Millionengewinne. Diese „neue“ Streikmethode zeigt die Angst der Gewerkschaftsführung, den Unternehmen richtig wehzutun. Wenn alle UAW-Mitglieder gleichzeitig streiken würden, würde der Streik um die 180.000 Beschäftigte umfassen.
Socialist Alternative, unsere Schwesterorganisation in den USA, ist mit der Kampagne “Workers strike back” aktiv im Streik und fordert, ihn auf alle Fabriken auszuweiten. Nur so kann genug Druck aufgebaut werden, um die Forderungen durchzubringen. Ein erfolgreicher Abschluss gäbe kommenden Arbeitskämpfen enormen Aufwind. Deshalb ist der Streik auch das Hauptthema der ersten Episode von “On Strike”, dem neuen Podcast von Socialist Alternative mit der sozialistischen Stadträtin Kshama Sawant.
workersstrikeback.org/broadcast
Bidl: CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons