Mi 23.03.2022
gekürzte Version des Statements von ROSA International in der aktuellen ROSA-Zeitung (März 2022)
Als ob wir nicht schon genug Gründe hätten, am 8.März gegen die Belastungen zu kämpfen, die uns auferlegt werden, kommt mit dem "Kalten Krieg" zwischen den USA und China um die Weltherrschaft, der sich aktuell mit der aggressiven Intervention und dem grausamen Krieg des russischen Regimes gegen die Ukraine in einen heißen militärischen Konflikt verwandelt, eine weitere existenzielle Bedrohung hinzu.
Der Ruf nach Frieden wird in der ganzen Region laut: Sofort haben Proteste gegen den Krieg begonnen, vor allem auch in Russland. In den letzten Wochen wurde deutlich, dass es keine Hoffnung auf Frieden gibt, wenn man sich auf die herrschenden Eliten der kapitalistischen Nationen oder internationale Organisationen wie die UNO und die Nato verlässt. Der Kampf für den Frieden kann nur von der Arbeiter*innenklasse selbst ausgehen. Es ist nicht das erste Mal, dass Sozialistinnen gegen einen imperialistischen Krieg kämpfen mussten. 1915 organisierten sie die erste internationale sozialistische Konferenz gegen den 1. Weltkrieg. Frauen begannen 1917 die Russische Revolution, die das Ende des 1. Weltkriegs einläutete. Entgegen der enormen Propaganda müssen wir heute damit beginnen, eine massive Bewegung gegen Krieg und Imperialismus aufzubauen, da wir wissen, dass das Fortbestehen von Kapitalismus und Imperialismus immer zu Krieg führen wird.
Wenn Arbeiter*innen, Jugendliche und Frauen in Russland ihre Proteste ausweiten und verbinden mit dem längst überfälligen Kampf für den Sturz des autoritären, korrupten und frauenfeindlichen Regimes von Putin und seiner Kumpan*innen, wäre das die stärkste Waffe, um alle russischen Truppen aus der Ukraine abzuziehen. Bevor ihr sagt "das ist unmöglich", erinnert euch an die Rolle von Frauen und der Arbeiter*innenklasse in den Kämpfen der letzten Jahre, auch in Belarus und Kasachstan. Der Krieg kommt zu all den Härten hinzu, die wir während der Pandemie erlebt haben. Aber die Pandemie hat auch gezeigt, dass Frauen für das Funktionieren der Gesellschaft absolut unverzichtbar sind. Nicht Banker*innen oder Politiker*innen, nicht die Waffenindustrie oder das Großkapital, sondern Frauen der Arbeiter*innenklasse nahmen diesen Kampf auf und riskierten dabei ihre eigene Gesundheit und ihr Leben.
Wir glauben nicht, dass mehr Politikerinnen oder Managerinnen irgendetwas in unserem Leben ändern werden. Wir kämpfen dafür, die Art und Weise zu ändern, wie und in wessen Interesse die Gesellschaft und die Wirtschaft geführt werden. Nur eine geplante Wirtschaft, die auf öffentlichem Eigentum an den großen Monopolen basiert und die unter der demokratischen Kontrolle der Arbeiter*innenklasse und der unterdrückten Massen steht, kann die Menschheit vor Armut, Krieg und Krankheit bewahren und die Natur und alle ihre Bewohner*innen schützen. Heute leiden unzählige Frauen auf der ganzen Welt unter irgendeiner Form von Gewalt und Entbehrung. Der sozialistische Feminismus kämpft für die Befreiung aller. Wir müssen eine neue Gesellschaft aufbauen, in der die Arbeiter*innenklasse die Wirtschaft übernimmt und sie auf Grundlage von Bedürfnissen und nicht von Profit demokratisch führt. Wir rufen nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer der Arbeiter*innenklasse auf, die Gewerkschaften, die sozialen Bewegungen, die linken Parteien: Protestiert und streikt mit uns am 8. März, aber haltet jeden Tag des Jahres die Fahne des sozialistischen Feminismus hoch! Viele Errungenschaften der letzten Jahre waren möglich, weil Frauen die besten Kampfmethoden der Arbeiter*innenklasse zum Einsatz gebracht haben. Das in den letzten Jahren immer häufiger zum internationalen Streik aufgerufen wurden, speziell von Frauen anlässlich des 8. März, ist ein praktisches Beispiele dafür. Wir sind solidarisch mit den Frauen - und Männern - der Arbeiter*innenklasse in all ihren Kämpfen für Frieden und Würde, gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Schließt euch unseren Reihen an und baut mit uns eine sozialistische feministische Bewegung auf, die die Dringlichkeit einer neuen Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung betont!
Die ganze ROSA-Zeitung findest du hier: