Do 13.01.2022
Wer nach den Kollektivverträgen von „Sozialwirtschaft Österreich - SWÖ“, Caritas und Diakonie arbeitet, hat, nach zwei sehr geringen Gehaltserhöhungen 2020 und 2021, jetzt eine Mini-Arbeitszeitverkürzung. Bei den wenigen Vollzeitbeschäftigten wird die wöchentliche Arbeitszeit von 38 auf 37 Stunden verkürzt, Lohn oder Gehalt und alle Zulagen bleiben aber gleich wie 2021. Ein massiver Reallohnverlust! Bei den vielen Teilzeitbeschäftigten bleibt die Wochenstundenanzahl gleich, die Bezahlung erhöht sich um magere 2,7%.
Die Wut in der Branche steigt und es tut sich viel: Anfang Oktober gingen in Innsbruck hunderte Kolleg*innen auf die Straße, dann die Proteste im Kindergartenbereich. In Graz beteiligten sich tausende Kindergärtner*innen und Beschäftigte aus der Pflege an Protestaktionen. Viele von ihnen arbeiten nach SWÖ, Caritas oder Diakonie KV, die Kolleg*innen sind also bereits aktiv und kampfbereit.
Ihre Anliegen müssen in vorgezogene Lohn- und Gehaltsverhandlungen einbezogen werden. Dafür steht die kämpferische Basisinitiative “Sozial, aber nicht blöd”. Am 9. und 10. 11. gingen tausende Pfleger*innen vor allem aus Spitälern auf die Straße. Alle Aktionen zeigen: Egal ob öffentlich oder privat, ob Kindergarten oder Spital: Gemeinsame Kämpfe sind möglich und sehr viele Kolleg*innen wollen sie auch!
Die zuständigen Gewerkschaften müssten die Aktionen zusammen ühren und den Schulterschluss mit kämpfenden Beschäftigten aus anderen Branchen suchen. Aber weil sie genau das nicht tun, versucht “Sozial, aber nicht blöd”, verschiedene kämpferische Basisgruppen zusammenzubringen und Kolleg*innen aus verschiedenen Bereichen für gemeinsame Aktionen zu mobilisieren.
Egal wo: Es brodelt an allen Ecken und Enden in unserer Branche! Dem Aufruf für einen Aktions- und Streiktag für eine Erhöhung über dem Metallerabschluss würden tausende Kolleg*innen folgen. Diese Chance gilt es jetzt zu nutzen! Mit Betriebsversammlungen, gemeinsamen Aktionen und auch gemeinsamen Streiktagen! Als “Alternative” zu einem ordentlichen Abschluss in vorzeitigen KV-Verhandlungen schlagen wir eine starke Kampagne für einen Coronabonus von mindestens 250 monatlich vor, um die verlorenen letzten 3 Jahre auszugleichen.