Zypern: Erfolgreicher internationaler Protesttag für die kurdischen Flüchtlinge!

Zypriotischer Innenminister kündigt Treffen mit Vertreter der Asylsuchenden an!
cwi

Im Zuge der Vorbereitungen auf den internationalen Protesttag vergangenen Freitag (10. November 06; Anm. d. Übers.) hat der Druck auf die zypriotische Regierung zugenommen. Die umfassende und der Regierung selbstredend unangenehme internationale Aufmerksamkeit hat den zypriotischen Innenminister dazu bewegt, Kontakt zur Cypriot-Kurdish Friendship Association (Bündnis für zypriotisch-kurdische Freundschaft) aufzunehmen. Er hat sich in der Tat persönlich bei Doros Mihail, dem Vorsitzenden dieser Organisation und Mitglied des CWI (Komitee für eine ArbeiterInneninternationale, der auch die SLP angehört), gemeldet, um ein Treffen zu arrangieren. Der Fall der beinahe 100 kurdischen Flüchtlinge soll hier „diskutiert“ werden. Die betroffenen kurdischen Flüchtlinge führten letzten Mai einen mutigen Kampf um ihre Asylrechte und stehen jetzt von der Abschiebung nach Syrien, wo ihnen Verfolgung und Tod drohen. Der Schritt des Ministers macht nun den tiefen Eindruck deutlich, den die dazu ins Leben gerufene Solidaritätskampagne auf die zypriotische Regierung gemacht hat. Außerdem wird damit klar, dass Asyl für die kurdischen Flüchtlinge erwirkt werden kann!

Die zypriotische Sektion des CWI berichtet, dass die zypriotischen Medien in den Tagen vor dem internationalen Aktionstag das Thema der kurdischen Flüchtlinge und ihres wachsenden Unterstützerkreises aufgegriffen haben, der sich weltweit vor den zypriotischen Botschaften versammeln würde. Durch JournalistInnen auf den internationalen Protesttag angesprochen, sagte der zypriotische Außenminister in einer ersten Reaktion, dass dieser von „marginalen kurdischen Gruppen“ organisiert sei, „die mit den kurdischen Menschen nichts zu tun haben“!
Dieser verleumderische und beleidigende Kommentar ließ jedoch weder die Aufmerksamkeit der Medien schwächer werden, noch schwächte er die Gefahr ab, von der die KurdInnen bedroht sind. Im Gegenteil wurden unsere GenossInnen in Zypern am Donnerstag und Freitag (9. und 10. Nov. 2006; Anm. d. Übers.) vom Fernsehsender „Sigma“ interviewt. Sie erwarten, dass die mediale Aufmerksamkeit nach dem internationalen Protesttag noch zunehmen wird.
Die zypriotische Regierung beginnt offenkundig zu spüren, dass ihre Behandlung der Flüchtlinge zu wachsender Unbeliebtheit bei breiteren Gesellschaftsschichten und auch auf internationaler Ebene führt.

Wir müssen dies als Zeichen dafür werten, die Solidaritätskampagne auszuweiten: Bitte verfasst mehr Protestschreiben und kontaktiert das CWI in eurem Land, um aktiv an dieser Kampagne teilzunehmen! Nur durch Kampfmaßnahmen kann Asyl für die kurdischen Flüchtlinge erreicht und die Gefahr beseitigt werden, dass diese in die Hände ihrer Verfolger fallen!
Berichte (zum Teil mit Bildern) über die Protestaktionen vom 10. November 06 vor den zypriotischen diplomatischen Vertretungen in Belgien, Deutschland, Großbritannien, Griechenland, Irland, Pakistan und Schweden findet ihr auf www.socialistworld.net.

Mehr zum Thema: