Mi 04.06.2008
…und kassiert kürzer Pension. Es folgt eine Anleitung Ihrer Bundesregierung, wie Sie zum perfekten Pensionisten werden:
- Ernähren Sie sich ungesund – am besten durch fettes, schadstoffreiches Essen. Das erhöht Ihre Chance auf einen Herzinfarkt. Die Bundesregierung unterstützt Sie dabei, indem Sie bei den Vorsorgeuntersuchungen kürzt.
- Arbeiten sie zuviel und zu schwer – umso mehr Stress, umso besser. Die Regierung unterstützt Ihre Bemühungen in diese Richtung durch die Verlängerung der maximalen Tagesarbeitszeit und eine Förderung prekärer Jobs.
- Wenn Sie eine Frau sind, dann haben Sie leider eine längere Lebenserwartung. Aber Gusenbauer & Co. arbeiten an der Behebung des Problems, indem sie dafür sorgen, dass ihre Mehrfachbelastung – Familie, Haushalt, Beruf, Pflege von Angehörigen – nicht weniger wird.
- Nehmen Sie sich keine Zeit für Dinge, die Ihnen Spaß machen - wenn Ihr Leben in der Pension einen Sinn hat, dann hängen Sie zu sehr daran. Auch hier greift Ihnen die Regierung hilfreich unter die Arme, indem Sie ihr Leben mit Arbeit füllt und Freizeit teuer macht.
Wenn Sie dieses Programm absolvieren, können Sie der perfekte Pensionist werden. Nehmen Sie sich an Ex-Bundespräsident Klestil ein Vorbild - der ist knapp vor Pensionsantritt gestorben!
Sollte das Programm aber nicht geholfen haben, Sie mit 65 noch leben und nicht mehr arbeiten können oder wollen, dann haben Buchinger & Bartenstein nun ein Notprogramm vereinbart: Wenn die Lebenserwartung von 65-Jährigen um mehr als sechs Monate steigt errechnet eine "Pensionskommission" den Mehrbedarf für das Pensionssystem. Und dann greift der Sozialminister per Verordnung ein: Der Mehraufwand wird "verteilt". Das Pensionsalter und die Beiträge werden erhöht, die Pensionshöhe, sowie die jährliche Pensionsanhebung, reduziert und am Bundesbeitrag wird gedreht. Lästige politische Debatten oder gar Abstimmungen braucht es nicht mehr, weil ja per Verordnung zu regeln. Sehr praktisch für die jeweilige Regierung. Aber noch besser ist es, wir sterben einfach früher, dann ersparen wir dem Sozialminister die lästige Arbeit.