Di 11.11.2003
Nun findet der zweite Streik gegen die Angriffe auf die Beschäftigten der ÖBB statt. Schon im Frühjahr beteiligten sich die EisenbahnerInnen am Kampf gegen den Pensionsraub. Viele fragen sich nun: Wie können wir erfolgreich sein? Dass Streiken möglich ist, haben viele Beschäftigte in den letzten Monaten gezeigt. Nun geht es darum, so zu streiken, dass die Ziele auch durchgesetzt werden. Der 12-h-Streik war zuwenig. Falls auch dieser Streik nicht reicht, wird von vielen KollegInnen ein unbefristeter Streik gefordert - es würden solange die Züge stillstehen, bis die Angriffe auf die EisenbahnerInnen vom Tisch sind. Ein unbefristeter Streik wäre sehr wirkungsvoll, aber er bräuchte die aktive Beteiligung aller EisenbahnerInnen plus Unterstützung von Postbus, Post, AUA und dem gesamten ÖGB.
Demokratische Streikkomittees in allen Dienstellen und Bahnhöfen!
Alle sind für diesen Streik mitverantwortlich. Es reicht nicht, darauf zu vertrauen, dass die Gewerkschaftsspitze alles organisiert. Dazu braucht es viele Streikkomittees aus aktiven KollegInnen, die die Situation und Stimmung an den verschiedenen Dienststellen und Bahnhöfen am besten kennen.
Bevölkerung über Anliegen informieren!
Mit Flugblättern, Streikzeitungen und direkten Diskussionen können die EisenbahnerInnen über ihre Arbeitssituation berichten. So ist es möglich, den Lügen von Regierung und Medien entgegenzutreten. Auch die Fahrgäste würden unter den Verschlechterungen leiden.
Raus auf die Strasse!
Bei den letzten Streiks hat die Gewerkschaft die KollegInnen immer dazu aufgefordert, an ihren Arbeitsplätzen zu bleiben. Dadurch blieben viele Kampfmaßnahmen in der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Daher sollten wir beginnen, mit Demonstrations-Streiks auf die Strasse zu gehen und Strassen vor Bahnhöfen zu blockieren. Auch möglich: Gemeinsam in U-Bahnstationen und Supermärkte gehen, um mit anderen ArbeiterInnen über die Ziele des Streiks zu reden.
Wir müssen mehr werden!
Die Angriffe treffen nicht nur die EisenbahnerInnen, sondern sind ein Angriff auf die gesamte Gewerkschafts- und ArbeiterInnenbewegung. Daher ist es notwendig, den Streik auf andere Beschäftigtengruppen auszuweiten. Die Beteiligung des Postbus ist ein erster Schritt. Weitere müssen folgen.
Für eine neue ArbeiterInnenpartei!
Ein entschlossener Streik plus ÖGB-Offensive würde wahrscheinlich das Ende der jetzigen Regierung bedeuten. Aber was kommt danach? Die SPÖ steht nicht grundsätzlich gegen Privatisierung und Sozialabbau. Wir brauchen letztlich eine neue politische Kraft, die die Interessen der ArbeiterInnen und nicht jene der Unternehmen vertritt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, eine solche Kraft mitaufzubauen.
Für kämpferische und demokratische Gewerkschaften!
Viel entschlossener als bisher muss der ÖGB die Angriffe abwehren. Dafür braucht es einen Kurswechsel zu konsequenterer Gewerkschaftspolitik. Für diesen tritt die “Plattform für kämpferische und demokratische Gewerkschaften” ein. Wenn Sie Informationen haben oder mitmachen möchten, rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns, dann können wir ausführlicher darüber sprechen
slp@slp.at, Tel.: (01) 524 63 10 Kaiserstr. 14/11, 1070 Wien