USA: Amazons Union-Busting

von Celina Brandstötter

Amazon ist für seine extreme und systematische Ausbeutung von Arbeitskräften bei geringstem Lohn bekannt. Unter diesen Arbeitsbedingungen kamen sogar schon Arbeiter*innen des Konzerns um ihr Leben. Derzeit versuchen nun Amazon-Arbeiter*innen im US-Bundesstaat Kentucky sich für verbesserte Arbeitsbedingungen gewerkschaftlich zu organisieren. In einem zentralen Luftversandzentrum rufen Arbeiter*innen seit letztem Jahr zum Gewerkschaftsbeitritt auf und organisierten einen Arbeitskampf. Angesichts des letzten Amazon-Quartalsgewinns von 10 Mrd. Dollar sind immer weniger Arbeiter*innen bereit, Amazons Ausbeutung weiterhin zu akzeptieren.

Die bei der Amazon Labor Union (ALU) organisierten Amazon-Arbeiter*innen fordern daher unter anderem eine Stundenlohnerhöhung auf 30 Dollar, kostenlose Kinderbetreuung am Arbeitsplatz, verstärkte Sicherheitsvorkehrungen und Überstundenvergütungen. Ende letzten Jahres reagierte Amazon nun, da diese gewerkschaftliche Organisierung an Fahrt gewinnt, plötzlich panisch und startete eine systematische Antigewerkschaftskampagne, um möglichst viele Arbeiter*innen von der gewerkschaftlichen Organisierung abzuhalten und führende Aktivist*innen einzuschüchtern.

,Union-Busting‘ ist ein zentrales Mittel von Großkonzernen, Konzerngewinne möglichst hoch zu halten, indem Gewerkschaftsformierungen und Gewerkschaftsaktivitäten sabotiert werden. Insbesondere in den USA sind Arbeitsrechte abseits gewerkschaftlicher Strukturen stark geschwächt. 

Neben der Organisierung der Arbeiter*innen in Kentucky solidarisierte sich die Kampagne Workers Strike Back mit den bei Amazon stattfindenden Kämpfen. Sie wurde von unserer Schwesterorganisation in den USA (Socialist Alternative) gegründet, um Gewerkschafts- und Arbeitskämpfe unterstützen. Ihre landesweite Solidaritätskampagne konnte mehrere tausend Dollar für ihre politische Arbeit sammeln und dient dazu, weitere Strategien für diverse Gewerkschaftsbewegungen zu erarbeiten. Für uns steht außer Frage, dass sich auch Amazon und Co. mittelfristig gegen die Stärke solcher Bewegungen nicht wehren können!

 

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