Di 10.10.2006
“Auch die Untätigkeit und Unfähigkeit der Linksregierungen ist dafür verantwortlich, dass das Lebensniveau der großen Mehrheit noch hinter den Glanzzeiten der Kádár-Ära* herhinkt, dass Millionen, darunter viele der 3,2 Millionen Rentner, in Armut, sogar Elend leben. Durch diese Politik ist das Land in eine tiefe Budgetkrise geraten. (Durch) Die bekannt gewordene “geheime” Rede von Gyurcsány wurde Öl ins Feuer gegossen: Die Verlierer der Wende fühlten sich in ihrer Meinung bestätigt, dass “die Kommunisten” schon immer gelogen haben. Ihr Chef habe das nun zynisch und offen zugegeben. Die MSZP erwidert: Die Rede sei ein leidenschaftlicher Aufschrei gewesen, um den Widerstand in der Partei gegen die unvermeidlichen harten Reformen durchzusetzen.”
Pester Lloyd (39/2006), deutschsprachige Wochenszeitung Ungarns
*Anmerkung JE: 1956–1988, im Westen als "Gulaschkommunismus" bezeichnet.