Mi 11.02.2015
Seit Anfang Dezember plant das Bildungsministerium die Kürzung der Vorbereitungsstunden für die Matura von 16 auf vier Stunden. Für viele SchülerInnen sind die Schularbeiten und Maturaaufgaben nach der Umstellung auf die Zentralmatura erheblich schwerer geworden. Dass über 50 % bei einer Mathematikschularbeit negativ sind, ist keine Seltenheit mehr. In diesem Zusammenhang wird die Kürzung der Vorbereitungsstunden nur umso dramatischer.
Nach Protesten von SchülerInnen hat die Bildungsministerin mit einem Kompromiss eingelenkt. Dieser sieht eine Umstrukturierung der Zeit zwischen den Notenkonferenzen und der schriftlichen Matura vor. Das ist eine Verbesserung, aber eben auch nicht mehr als ein Kompromiss. Die Kürzung der Vorbereitungsstunden bleibt bestehen. Vor allem unter den OberstufenschülerInnen ist die Wut über die erneute Bildungskürzung groß. Viele von ihnen sind im letzten Jahr bereits gegen die Zentralmatura und das neue LehrerInnendienstrecht auf die Straße gegangen.
SchülerInnen am BRG in Salzburg organisierten deshalb am 23. Dezember eine Protestaktion vor ihrer Schule. Die SLP, die am BRG auch den Schulsprecher stellt, unterstützte die Protestaktion. Die Reaktionen auf die verteilten Flyer waren bei der Aktion durchwegs positiv. Auf der Basis des neu aufgeflammten Protestes wird das SchülerInnenkomitee, welches sich am BRG gebildet hat, weiter ausgebaut werden. So kann in Zukunft noch effektiver Widerstand gegen Bildungsabbau organisiert werden.
Am 16. Jänner veranstaltete das SchülerInnenkomitee am BRG eine Schulversammlung. SchülerInnen konnten dabei zu Wort kommen und darüber diskutieren wie weiter gegen die Kürzung vorgegangen wird. Vom BRG ausgehend hat sich in den letzten Wochen eine Salzburg-weite Plattform gegen Bildungskürzungen aufgebaut. An etlichen weiteren Schulen entstehen nun demokratische Komiteestrukturen, die zusammen weiteren Widerstand gegen die Kürzung der Vorbereitungsstunden organisieren.