Streik im Sozialbereich! Aber wie?

Nicolas Prettner

Die Wut der Kolleg*innen im Sozial- und Gesundheitsbereich ist groß. Der Lohn ist oft gering und die Arbeitsbedingungen schlecht. Viele wünschen sich Verbesserungen. Diese werden aber nicht so einfach von der Politik verschenkt, sondern müssen erkämpft werden. Das effektivste Mittel hierfür ist der Streik. Oft fehlen den Beschäftigten aber Erfahrungen, wie ein Streik erfolgreich sein kann. Im Folgenden wird auf diese Frage eingegangen. Ausführlicher behandelt wird dieses Thema in unserer neuen Broschüre „Streik! Kurz und bündig“, aus der hier auch zitiert wird.

Im Falle eines Streiks ist es vorteilhaft, wenn es schon davor Strukturen im Betrieb gibt. „Eine geeinigte Belegschaft ist eine starke Belegschaft. Gemeinsame Interessen schweißen zusammen. Aber wenn man damit erst beginnt, wenn man im Arbeitskampf steckt, hat man einen Startnachteil. Natürlich geht es trotzdem, aber schwieriger.“ Deswegen sollten jetzt schon Betriebsgruppen aufgebaut werden. Wenn es dann zum Streik kommt, sind diese Strukturen hilfreich in der Vorbereitung, so z.B. „bei BIM im Wiener Sozialbereich: hier gab es vor den Streiks lebendige Diskussionen und die Kolleg*innen waren in die Vorbereitung und Umsetzung sowie die Erarbeitung von Forderungen aktiv mit eingebunden.“

Im Streik selbst sind demokratische Strukturen wichtig. In gewählten Streikkomitees „können Vertreter*innen von Betriebsrat, Gewerkschaft, Belegschaft so wie Solidaritätskomitees etc sein. (…) Solche Strukturen sind nötig, um rasch Entscheidungen fällen zu können. Und sie müssen demokratisch sein: sie müssen gewählt werden, laufend berichten und die Belegschaft muss sie ändern können!“

„Bei Kollektivvertragsverhandlungen und Streiks braucht es Transparenz und Urabstimmungen. Im 21. Jahrhundert gibt es auch keine praktischen Ausreden mehr. Wer auf Verhandlungen hinter geschlossenen Türen besteht, hat was zu verstecken: Ja, es können nicht alle teilnehmen, dafür braucht es gewählte Vertreter*innen. Aber es können alle zusehen, um zu wissen, ob die gewählten Vertreter*innen sie vertreten und wie die Geschäftsführung versucht sie einzuschüchtern oder zu korrumpieren.“

Mehr Infos und praktische Tipps bei der SLP sowie in unserer neuen Broschüre!

 

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