So 01.11.1998
Die SOV strebt - wie berichtet - eine linke Kandidatur mit einem klaren sozialistischen Profil bei den Nationalrats und EU-Wahlen 1999 an und wird sich in dieser Frage bis Jahresende festlegen. Im folgenden dokumentieren wir eine persönliche Stellungnahme von KPÖ-Gemeinderat Horst Pilhofer (Zwentendorf/NÖ) zu dieser Frage. Wir laden alle linken Organisationen und Einzelpersonen ebenfalls ein, sich an einem derartigen Projekt/Diskussionsprozeß zu beteiligen.
Stimmen zum Superwahljahr 1999:
Die Erfahrungen sind die Samenkörner aus denen die Klugheit emporwächst ..."
Mit tiefer Überzeugung würde ich es unterstützen, wenn es bei den nächsten Wahlen - EU oder NRW - zu einem Bündnis beider Parteien (Anm: KPÖ und SOV) kommen würde, sind doch meine persönlichen Erfahrungen mit den AktivistInnen der SOV mehr als positiv!
Es ist für mich immer wieder erfrischend, die Aktivitäten dieser jungen Truppe zu beobachten, mit welchem Geist, mit welcher Überzeugung und vor allem persönlichen Einsatz sie ihre Aktionen durchführen. Noch dazu kommt, daß auf diese jungen Menschen auch Verlaß ist und mit ihnen auch über Sachthemen konstruktiv zu diskutieren ist.
Es besteht für mich kein Grund, die SOV mit Lob und Anerkennung zu überschütten, dennoch Lob denjenigen, die es verdienen. Ich würde diese Aussagen nicht tätigen, hätte ich in den letzten 2 Jahren nicht wirklich positive Erfahrungen mit den Genossinnen und Genossen durchlebt. Selbst ältere Genossen der KPÖ-Bezirksorganisation Tulln teilen diese Meinung, bedingt durch ihre persönlichen Erfahrungen beim EU-Wahlkampf in Tulln.
Auch wenn es ideologisch und teilweise in Sachthemen Nuancen gibt, verbindet uns mit SOV die Zielsetzung, die Gesellschaft links und revolutionär zu verändern. Manche oft utopisch klingenden SOV-Forderung, wie die 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich, mag aus heutiger Sicht fremd klingen, doch es ist ein Ziel (Vision), das einer revolutionären Vorstellung entspricht.
Besonders hebe ich hervor, daß wir als Mitstreiter gegen die FPÖ-Gewerkschaftsgründung am 1.Mai in Tulln nur die SOV motivieren konnten, optisch wie akustisch dagegen zu demonstrieren.
Mit dem Kampfruf: „Krieg den Palästen - Friede den Hütten" wäre und ist aus meiner persönlichen Sicht ein Bündnis mit der Sozialistischen Offensive Vorwärts anzustreben.
von Horst Pilhofer, Gemeinderat aus Zwentendorf/NÖ
Tatsächlich gibt es über linke Bündnisprojekte für 1999 leider wenig zu berichten. Mit der KPÖ fand bis jetzt nur ein erstes informelles Gespräch statt - bis dato ohne konkretes Ergebnis. Andere linke Gruppierungen und Organisationen haben sich bis überhaupt noch nicht geäußert. Die SOV bedauert dieses bisher magere „Ergebnis“ - zumal die Zeit langsam drängt. Gemäß eines SOV-Bundesvorstandsbeschlusses halten wir uns alle Optionen - von der Bündnis- bis zur Eigenkandidatur - offen.