Mo 05.05.2014
Das Unternehmen fährt seit 2009 im Stahlbereich ein hartes Sparprogramm mit Einsparungen von im Schnitt 370 Mio EUR pro Jahr. In den restlichen Sparten (Schienen, Weichen, Draht, Spezialstahl, Edelstahl …) belief sich das jährliche Sparvolumen auf 80–100 Mio. EUR.
Das bedeutet u. a. massiven Personalabbau. Vor der Krise 2008 stieg der Anteil an Leiharbeitskräften auf mehr als 10 % der weltweit etwa 44.700 Beschäftigten. Diese wurden nun um mehr als 30 % reduziert. Dazu kommt der „natürliche“ Abgang durch Pensionierung und Selbstkündigung, der nicht mehr ersetzt wird. So gingen in den letzten fünf Jahren still und heimlich ohne große Kündigungswellen an die 2.000 Arbeitsplätze verloren.
Das Sparpaket sollte heuer auslaufen. Doch die anhaltende Wirtschaftskrise ist Anlass, den Sparkurs weiter zu führen – 5-600 Mio EUR werden kolportiert.
Früher galten die Arbeitsplätze in der Verstaatlichten Industrie als sicher. Bruno Kreiskys Ausspruch, einige Millionen mehr an Staatsschulden wären ihm lieber als einige tausend Arbeitslose, wurde legendär. Doch sicher waren die Arbeitsplätze auch damals nicht – schon kurz nach diesem Ansager zog die damalige europaweite Stahlkrise einen massiven Arbeitsplatzabbau in der VOEST-ALPINE und deren Zerschlagung und Privatisierung nach sich.
Doch mit Veränderung der wirtschaftlichen Lage haben sich alle Betriebe, wo es noch einen Rest an Staatsbeteiligung gibt (wie VOEST-ALPINE, Post, Telekom, OMV etc.) der neoliberalen Logik angepasst, wie eben ganz normale kapitalistische Betriebe. Vereinzelt konnten Sozialleistungen (wie etwa günstiges Kantinenessen, wo der Betrieb dazuzahlt, oder verschiedene Versicherungs- und Leasingangebote, Ferienaktionen etc.), von den Betriebsräten aus früherer Zeit in die Gegenwart gerettet werden. Doch sonst unterscheiden sich die Betriebe durch nichts mehr von der Privatwirtschaft.
Für Privat- und Restverstaatlichte Unternehmen gilt: Die Antwort auf Arbeitsplatzabbau ist gewerkschaftliche Mobilisierung für eine generelle Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich.