Di 03.06.2014
Die Forderung ist ein „Klassiker“ der marxistischen Bewegung. Sie geht auf das „Übergangsprogramm“ von Leo Trotzki aus dem Jahr 1938 zurück. Sie ist topaktuell! Etwa bei der Hypo, bei Bewegungen gegen Korruption, bei Firmen- oder Bankenzusammenbrüchen und in der normalen Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit. Wir haben das Recht, zu wissen was mit unserem Geld passiert ist. Wo sind die Werte, die wir als Beschäftigte durch unsere Arbeit geschaffen haben, gelandet? Wir kennen alle die Ausrede von Regierung und Unternehmen „wir wollen ja, aber leider, das Geld fehlt“. Doch die Zahlen die wir dann vorgelegt bekommen, sind bestenfalls ein Teil der Wahrheit. Warum erfahren wir alle, die wir für die Hypo zahlen sollen, nicht, wer die GroßanlegerInnen sind, die in den letzten Jahren profitiert haben?
Die gesetzlichen Rechte für Betriebsräte sind sehr beschränkt. „Betriebsgeheimnis“ und „Verschwiegenheitspflicht“ sind Zügel, die angelegt werden. Betriebsräte dürfen die Zahlen nicht an die Belegschaft weitergeben und sollen so zu Handlangern der Unternehmensleitung werden. Es geht darum, Kürzungen durchzubringen. Denn die Konkurrenz holt sich die Informationen sowieso. Bei Lohnverhandlungen, Stellenabbau, Firmenpleiten etc können wir uns nicht auf die manipulierten Angaben der UnternehmerInnen verlassen. Die Offenlegung der Bücher bedeutet die Prüfung aller Unterlagen durch VertreterInnen der Belegschaft sowie der Gewerkschaften. Diese Maßnahme kann auch ein erster Schritt sein, um eine Firma unter demokratischer Verwaltung der Beschäftigten und der Öffentlichen Hand zu übernehmen. Zu wissen, wo das Geld ist und wer es vorher wohin gesteckt hat, ist dafür eine wichtige Voraussetzung.