Situation um Lucina-Klinik spitzt sich zu - Frauenrechte verteidigen!

Die Situation um die Abtreibungsklinik Lucina hat sich in den letzten Wochen zugespitzt. Die Klinikleiterin sah sich vorübergehend aufgrund der massiven Bedrohung durch die radikalen AbtreibungsgegnerInnen nicht mehr in der Lage, in den Räumlichkeiten weiterzuarbeiten. Von der SLP wurden 5318 Unterschriften, die in der Lucina-Klinik von PatientInnen gesammelt wurden, an Stadträtin Pittermann übergeben - gemeinsam mit Forderungen an die Stadtregierung, für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch aktiv zu werden.

Aber nicht nur die Situation vor Privatkliniken und Arztpraxen, wo Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden, ist für Frauen aufgrund des Terrors von radikalen Abtreibungsgegnern beklagenswert. Seit 1. Jänner ist es zwar prinzipiell in den Wiener Gemeindespitälern möglich, einen Schwangerschaftsabbruch als ambulante Leistung um 275 Euro durchführen zu lassen. An der Umsetzung mangelt es jedoch nach wie vor (siehe Erfahrungsbericht). Es ist ein Versagen der österreichischen Gesundheits-, Sozial- und Frauenpolitik, dass nach dem Inkrafttreten der Fristenregelung keine öffentlichen Einrichtungen geschaffen wurden, sondern diese Aufgabe privaten Anbietern überlassen wurde und die Kosten nicht von den Krankenkassen übernommen werden.

Unsere Forderungen:

  • Unterbringung der Lucina-Klinik in Räumlichkeiten der Gemeindespitäler
  • Bannmeile für radikale AbtreibungsgegnerInnen rund um Kliniken

    und Arztpraxen - gemeinsame Mobilisierung von Betroffenen und

    AnrainerInnen zum

  • Schutz der Frauen vor Belästigung
  • Schwangerschaftsabbruch auf Krankenschein in allen Wiener

    Gemeindespitälern und in den Landeskrankenhäusern - in eigenen

    Abteilungen mit entsprechender Beratung

  • Schaffung von selbstorganisierten Frauengesundheitszentren,

    die eine umfassende Beratung und Behandlung bei Schwangerschaftsabbruch

    anbieten;

  • Vergesellschaftung des Gesundheitswesens
  • Kostenlose Verbreitung von Verhütungsmitteln und umfassende

    Sexualberatung an den Schulen, um ungewollte Schwangerschaften zu

    verhindern

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