Di 27.03.2012
8. März, Frauentag: Alle Jahre wieder hören wir aus der Politik vollmundige Bekundungen zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Nichts als Lippenbekenntnisse, denn die Realität sieht anders aus. Mit Heinisch-Hosek haben wir eine Ministerin für Frauen und öffentlichen Dienst, die ein schizophrenes Kunststück fertig bringt: Einerseits will sie Frauenförderpläne für die Wirtschaft und verpflichtet die Unternehmen zu Gehaltsangaben in Stelleninseraten und Einkommensberichten. Aber das kostet (und bringt) auch nichts und gibt ein paar nette Schlagzeilen. Andererseits ist sie als Ministerin für den öffentlichen Dienst für die Nulllohnrunde und den Aufnahmestopp im öffentlichen Dienst verantwortlich – und dass, obwohl die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern gerade dort am geringsten ist. Die Einkommensschere wird dadurch weiter auseinander gehen. Auch die anderen Maßnahmen des Sparpakets werden die Situation von Frauen verschärfen: Durch die Kürzungen im Gesundheitswesen wird Pflegearbeit in die Familien – und damit v.a. an Frauen – ausgelagert, Kürzungen bei den Pensionen betreffen Frauen überproportional als BezieherInnen von Mindestpensionen. Dafür, dass sich das nicht ändert, ist gesorgt: Wenn Frauen weiterhin keine Chance auf eine gleichwertige Bezahlung haben, werden es auch weiterhin Frauen sein, die zugunsten des höheren Einkommens ihrer Partner die unbezahlten Haus- und Fürsorgearbeiten verrichten. Danke, liebe Frauenministerin, für so viel Engagement!