Di 23.03.2021
2021 ist der 150.Geburtstag der Revolutionärin Rosa Luxemburg. “Sozialismus oder Barbarei”, um es mit ihren Worten zu sagen, ist in Zeiten von Klimakatastrophen, Corona- und Wirtschaftskrise aktueller denn je. In der Corona-Krise haben sich alle Probleme die wir schon immer hatten - Gewalt, psychische Belastungen, Arbeitsdruck - verschärft. In Österreich ist ein Großteil der Corona-Erwerbslosen weiblich. Es sind Frauen*, die überwiegend in “systemrelevanten” Berufen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich arbeiten und dafür nichts weiter als Applaus erhalten haben. Durch Lockdown, Homeschooling, Homeoffice und Co. wurden viele Frauen wieder zurück in die Wohnung gedrängt und sind dadurch auch verstärkt Gewalt ausgesetzt. Gleichzeitig gewinnen auch rechte, frauenfeindliche Kräfte in der Krise an Aufwind und stellen eine Bedrohung für unsere Rechte dar. Frauen* aus der Arbeiter*innenklasse sind diejenigen, die mit am härtesten in Krisenzeiten getroffen werden. In den letzten Jahren haben wir aber auch gesehen, wie Frauen* weltweit an der vordersten Front in Bewegungen und Arbeitskämpfen für Frauenrechte, für andere soziale Verbesserungen und demokratische Rechte stehen: Von Chile bis Libanon, von Polen bis Argentinien, von den USA bis Nigeria, von Russland bis Myanmar. Der Schlachtruf der lateinamerikanischen Frauenbewegung “Ni una menos” - “Keine einzige weniger” - zeigt die Wut und die Entschlossenheit, mit der international Frauen*, Jugendliche, Arbeiter*innen der Pandemie der Femizide und Gewalt an Frauen* und Mädchen entgegentreten.
2021 ist auch 110 Jahre nach dem ersten internationalen Frauentag. Die kämpferischen Traditionen des 8. März machen deutlich, was wir dringend heute brauchen, um die Bewegungen zu vereinen und zum Erfolg zu führen: Eine sozialistische Frauen*bewegung, die die Verhältnisse von Grund auf verändern will. 1908 gingen in New York über 15.000 Textil– und Tabakarbeiterinnen auf die Straße und forderten kürzere Arbeitszeiten, höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und das (allgemeine) Frauenwahlrecht. Amerikanische Sozialistinnen* trugen diese Idee nach Europa und 1910 wurde auf Antrag von Clara Zetkin von der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz beschlossen, jährlich einen internationalen Frauenprotesttag zu organisieren. Es ist kein Zufall, dass der Anstoß dafür von Sozialistinnen kam: Der Kampf gegen Frauenunterdrückung, gegen Sexismus, gegen die Ungleichheiten, mit denen Frauen bis heute konfrontiert sind, ist untrennbar verbunden mit dem Kampf gegen das kapitalistische System. Egal wo wir hinschauen: Überall zeigt sich, wie sehr dieses System am Abgrund steht. Immer mehr Menschen suchen nach einer Alternative, immer mehr kriegen wir zu spüren, wie der Feminismus der Eliten seine Versprechen über die Gleichstellung von Frauen* nicht halten konnte. Deswegen brauchen wir andere Antworten als die, die uns von herrschenden Politiker*innen und liberalen Feminist*innen gegeben werden: Wir sind Teil von ROSA International, einer Initiative der Internationalen Sozialistischen Alternative (ISA). Wir kämpfen gegen jede Form von Ausbeutung, Sexismus und Diskriminierung, für Frauen- und LGBTQI+-Rechte, gegen rassistische und sexistische Gewalt und Unterdrückung. Für uns sind diese Kämpfe untrennbar verbunden mit dem Kampf um soziale Verbesserungen: Um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, um leistbaren Wohnraum, um höhere Löhne und Jobs, von denen wir leben können, um mehr Geld für Gesundheit, Bildung und Soziales und um echte Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums sowie die Vergesellschaftung von Haus- und Care-Arbeit. Im Kapitalismus besitzt eine kleine Elite die Mittel, um den Rest für sich arbeiten zu lassen und ausbeuten zu können. Wir kämpfen für eine sozialistische Welt in der der gesellschaftliche Reichtum, den wir alle täglich schaffen und die dazugehörigen Banken und Konzerne in die Hände der Arbeiter*innenklasse überführt und Wirtschaft und Gesellschaft nach den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt demokratisch organisiert werden. Eine solche Welt, ohne Ausbeutung, Krieg, Umweltzerstörung, Rassismus und Sexismus erreichen wir nur, wenn wir uns organisieren: In den Schulen, Betrieben und Nachbarschaften. ROSA ist eine aktive Gruppe und offen für alle, die mit uns gegen Sexismus und Ungleichheit aktiv werden wollen. Wir sind aktiv auf der Straße, organisieren regelmäßige Treffen und Kampagnen und beteiligen uns an Protesten. Schließ dich uns an und werde Teil von ROSA!